Friedensrepräsentationen
Friedensbotschaft

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Präsentationsgruppe
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Friedensbotschaft
Anmerkungen:

für ALS fallen darunter:

- alle Festereignisse im Rahmen von Friedensverträgen (Feuerwerke, Prozessionen (keine allegorischen Triumphzüge!), Festmähler, Schützenfeste usw.)

- Verkündigung/Ausrufung des Friedensvertrages vor Rathäusern und auf Plätzen

- Friedensboten (Postreiter, Merkur usw.)

Ausstellungstext:

Die Nachricht, dass ein Friede geschlossen wurde, findet auf verschiedenen Ebenen sprachlichen oder bildlichen Ausdruck: Zum einen bietet sich die Friedensbotschaft selbst – mal mehr, mal weniger allegorisch verschlüsselt – als Motiv an. Zum anderen können die entsprechenden Werke aber auch selbst anlässlich der Ausrufung oder Feier eines Friedensschlusses entstehen und der Gestaltung eines solchen Vorgangs dienen. Manche Gattungen – etwa Flugblätter – finden direkt als Verbreitungsmedium Gebrauch.

Ansichten realer Ereignisse wie Friedensfeiern und Défilés sowie ihrer Schauplätze, oft ergänzt um erläuternden Text, finden sich besonders auf graphischen Blättern. Ihnen gegenüber stehen Versinnbildlichungen der sich verbreitenden Friedensnachricht. Je nachdem, ob der Künstler sie antikisierend, religiös oder zeitgenössisch gestalten möchte, werden sie mal als Fama oder Merkur, mal als Engel, mal als Bote, Herold oder Postillon wiedergegeben. Merkur als Götterbote und Gott des Handels steht zugleich für den mit dem Frieden einkehrenden Wohlstand. Das Motiv des ins Horn stoßenden Postreiters wiederum spiegelt die Errungenschaft eines sich verdichtenden Kommunikationsnetzes wider, institutionalisiert durch die Taxis’sche Reichspost. Ausgediente Requisiten des Krieges können in solchen Szenen neue Funktionen übernehmen, etwa wenn der Friede mithilfe ehemaliger Militärtrommeln oder -posaunen ausgerufen wird.

Die sprachlichen oder musikalischen Verarbeitungen des Themas beginnen nicht selten damit, die Schrecken der zurückliegenden Kriegswirren auszumalen, nur um ihnen danach die Segnungen der sich ankündigenden Friedenszeit umso kontrastreicher gegenüberstellen zu können. Gepriesen wird jedoch nicht nur der Friede, sondern auch die weltliche Obrigkeit und nicht zuletzt Gott. Im Lob des Frieden schließenden, großmütigen, bisweilen auch triumphierenden Fürsten ist die Grenze zur propagandistischen Vereinnahmung der Friedensbotschaft fließend. Das Gotteslob dagegen ehrt den himmlischen Friedensstifter und ordnet die Vorgänge zugleich ins religiöse Ordnungs- und Wertesystem ein, für das der geistliche Friede mit Gott noch bedeutsamer ist als der bloße Friede zwischen den Menschen.

MN