Der Text wurde unter dem Namen Johannes Ceropaeus veröffentlicht.
Für eine inhaltliche Beschreibung des Bildes siehe SP 10579, Kapsel 1068 oder HB 24659, Kapsel 1220.
Am 16. Juni 1650 wurden im Nürnberger ”Schlos“ die Dokumente des Hauptrezesses kollationiert, die den Nürnberger Friedensexekutionskongress beendeten. Das vorliegende Blatt zeigt die Kutschabfahrt der Abgeordneten vom dem Nürnberger Rathaus in Richtung Burg. Dem Spektakel wohnt eine Vielzahl an Stadtbewohner bei, die sich im Bildvordergrund versammelt haben. Im Theatrum Europaeum sind der Ablauf und die Beteiligten genauestens beschrieben. Musikanten begleiteten den Auszug, und die Friedensnachricht wurde durch Boten in der Stadt verbreitet. In der gesamten Stadt und vor allem auf der Burg wurden Kanonen- und Gewehrschüsse abgefeuert sowie abendliche Dankesgottesdienste abgehalten. Die Pulverwolken der Türme sind in der Nürnberger Stadtsilhouette, die sich hinter dem Rathaus erstreckt, gut zu erkennen. Der Blick von Südosten wird durch einen Regenbogen abgeschlossen, unter dem die Friedenstaube den Ölzweig bringt. Sie ist hier nicht nur als generelles Friedenssymbol zu verstehen, sondern bezieht sich auf den in der zweiten Spalte genannten Vers aus Gen 8. Damit stellen sowohl der Dichter Johann Klaj als auch der Zeichner der Vorlage Leonhard Haeberlin einen Bezug zur alttestamentlichen Bundestheologie her.
Unter dem Namen Johannes Ceropaeus veröffentlichte Johann Klaj (1616–1656) 1649 einen kurzen Text auf die Stadt Nürnberg und die erfolgreichen Verhandlungen als Einblattdruck. Neben einer Version, die nur Klajs Text abdruckt, ist auch eine Version des Flugblattes erhalten, bei der der Text durch eine Abbildung veranschaulicht wird. Diese Abbildung findet sich ebenfalls auf dem Flugblatt Nürnbergisches Denckwürdiges Freüden Fest wieder.
Klaj huldigt der Stadt Nürnberg poetisch, indem er sie mit anderen historisch bedeutenden Städten vergleicht: „Es hat zwar Sannazar Venedig höher schätzet als Rom/ weil jenes ist so wunderbar gesetzet im Mitten von dem Meer […]. Dennoch muß dieses auch für deinem [Nürnbergs] Preis erbleichen/ dieweil es nicht vermocht ein solches zu erreichen als dir vertrawet ist/ du hochgelobte Stadt […].“ Der Verfasser geht weniger auf die Rezesse selbst ein, sondern konzentriert sich auf Nürnberg als Austragungsort der Verhandlungen. Dabei betont er auch, sicherlich verständlich aus seiner Position als Poet, das Erblühen der schönen Künste innerhalb der Stadt und rühmt die nahegelegene Universität Altdorf, „wo Kunst und Weißheit bulen.“
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