Friedensrepräsentationen
Concio Irenica, 393.13 Theol. (19)

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Concio Irenica
Untertitel
oder FriedensPredigt/ Aus dem Geistreichen Lehrer Syrach Cap. 25. v. 1. 2. Darinnen under andern dargethan und bewiesen wird/ das beyderseits Evangelische von der Person des Herrn Christi/ dem heiligen Hochwürdigen Abendmahl/ und der Gnadenwahl der Kinder Gottes im Fundament und Grund der Seeligkeit durchaus Einig: Und das die wenige zwischen ihnen noch schwebende streittige Puncten bey weytem der importantz und erheblichkeit nicht seyen/ daß von deren wegen das Band der Christlichen Brüderlichen Liebe zwischen ihnen/ beyderseits Evangelischen/ getrennet und zerissen werden solle:
Titelzusatz
Gehalten in Fürstlicher HoffKirchen zu Cassel am 22. Iunii, Anno 1618. In hochansehnlicher Versamblung underschiedener Fürstlichen/ Gräfflichen/ und vieler Adelichen und anderer vornehmer Persohnen bey der Adelichen Hochzeit Des WolEdlen/ Stengen und Vesten/ Dietherich von dem Werder Fürstl. Hessischen geheimbden Rahts und Hof-Marschalcks zu Cassell Und der auch WolEdlen und Ehrenthugendreichen Jungfrawen/ Dorotheen Catharinen von Waldaw/ aus dem Hauß Schwanowitz
Inventarnummer/Signatur
393.13 Theol. (19)
Verwalter
Verwalter (Name)
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Verlag
Officina Typographica Mauritiana
Herstellungsort
Datierung
Datum
1618
Seiten/Blätter GESAMT
50 S.
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Verlagsadresse
Signatur (Inhalt)
Gedruckt zu Cassel/ durch Wilhelm Wessel/ Im Jahr Christi/ M.DC.XIIX.
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 45f
VD17-Nr.
23:631165S
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Henning Jürgens
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
https://friedensbilder-neu.gnm.de/sites/default/files/2019-06/393.13 Theol. (19).jpg
Ausstellungstext:

Der vorliegende Druck ist einer der frühesten Belege im deutschen Sprachraum für eine gedruckte Predigt, die sich – auf Deutsch und Latein – selbst als Friedenspredigt tituliert. Doch obwohl der Prediger, Paul Steinius (1585–1634), die Perikope Sir 25,1–2 wählt, die auch vielen anderen Friedenspredigten zugrunde gelegt wurde, ist seine Predigt keine wirkliche Friedenspredigt, oder hat zumindest nicht so gewirkt. Gehalten in der Hofkirche in Kassel am 22.6.1618 am Vorabend des Dreißigjährigen Krieg bei der Hochzeit eines hessischen fürstlichen Rats in Anwesenheit verschiedener Reichsfürsten, thematisiert die Predigt des reformierten Hofpredigers nicht nur das eheliche friedliche Beisammenleben, sondern auch die Einigkeit von Glaubensbrüdern. Dabei erhebt er die Forderung nach Einigkeit der Evangelischen nicht allein gegen die „Papisten“, sondern auch untereinander. Die trennenden dogmatischen Punkte, so entfaltet er, seien „von nicht so großer Importanz“. Das sahen die adressierten lutherischen Glaubensbrüder hingegen anders als er: Auf den Druck der Predigt hin, den Steinius dem Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel widmete, traten der Wolfenbütteler Hofprediger Petrus Tuckermann und der Gießener Professor Balthasar Mentzer den Aussagen über eine mögliche Einigung unter den Evangelischen entgegen, woraufhin Steinius Verteidigungsschriften verfasste. Was mit einer Festtagspredigt als Versuch, konfessionelle Unterschiede abzuschwächen begonnen hatte, endete als gelehrte Polemik mit Streitschriften von mehreren hundert Seiten. 

HPJ