Friedensrepräsentationen
Der Altar des Friedens / Welcher aus dem Buch der Richter / Cap. VI, 2 4. An dem den 14. Junii 1713. in ganz Holland celebrirten Friedens-Feste / Wegen des zwischen der Krone Frankreich / Und Denen Herren General-Staaten / Der vereinigten Niederlande / Zu

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Der Altar des Friedens / Welcher aus dem Buch der Richter / Cap. VI, 2 4. An dem den 14. Junii 1713. in ganz Holland celebrirten Friedens-Feste / Wegen des zwischen der Krone Frankreich / Und Denen Herren General-Staaten / Der vereinigten Niederlande / Zu Utrecht den 12. April 1713. geschlossenen Friedens /
Untertitel
In öffentlicher hochansehnlicher Kirch-Versammlunge Dem grossen GOTT zu Ehren ist auffgerichtet von JOHAN. GERHARDO MEUSCHEN,
Titelzusatz
Pastore Seniore der Evangelischen Gemeine Ungeänderter Augsburgischer Confeßion in s'Gravenhage.
Inventarnummer/Signatur
DD97 A 168
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Hersteller
Herstellerrolle
Verleger
Herstellungsort
Technik
Typendruck
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1713
Seiten/Blätter GESAMT
36 S.
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Verlagsadresse
Signatur (Inhalt)
Franckfurth am Mayn/ Bey Joh. Maximil. von Sande. 1713.
Literatur
VD18-Nr.
10120467
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Henning Jürgens
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/DD97 A 168.jpg
Ausstellungstext:

Die christlichen Friedenspredigten der Frühen Neuzeit bezogen zur Verbreitung der Friedensbotschaft an ihre Gemeinden häufig das antike Bildungsgut ein, wie es in jedem Universitätsstudium vermittelt wurde. Darunter befanden sich aber auch Friedensbilder, die auf heidnische Gottesvorstellungen Bezug nahmen, zum Beispiel das Bild der Tore des Tempels für die römische Gottheit Janus, die nur zu Friedenszeiten geschlossen werden. Dieses in der bildenden Kunst weit verbreitete Motiv wurde in den Predigten meist nur ablehnend verwendet.

Einen etwas anderen Akzent setzt der Theologe und Polyhistor Johann Gerhard Meuschen (1680–1743), Pastor der lutherischen Gemeinde in Den Haag, in seiner hier vorliegenden Predigt aus Anlass des Friedens von Utrecht am 14.6.1713. Er verweist seine Hörer darauf, dass zu allen Zeiten öffentliche Friedensfeiern üblich waren, erwähnt die alten Perser, die Inder, die Griechen und natürlich die Römer: „Es hatten auch die Römer den Tempel von Janus, der auch bey denen Römischen Friedens-Festen neben dem Tempel des Friedens ist gebraucht, nemlich also, daß des Tempels von Janus grosse, eherne Thore als ein Zeichen des Friedens sind geschlossen.“ Für den Amsterdamer Prediger war die Lehre aus diesen antiken Belegen klar. Es galt, die Praxis der Heiden im christlichen Glauben zu überbieten: „Ey, haben die unerleuchteten Heyden, Meine Allerliebsten!, ehedessen bey der Erlangung eines Friedens sich so danckbar gegen ihre falschen Götter bewiesen, haben sie denen zu Ehren deswegen eigene Feste und Danck-Tage angestellet, ja ihnen Tempel und Altäre zur schuldigen Danckbarkeit aufgerichtet … ; wieviel mehr will denn denen Christen gebühren, dergleichen zu thun gegen den wahren und lebendigen Gott, wenn derselbe ihnen nach langem Blutvergiessen die angenehme Friedens-Post lässet verkündigen …?“

HPJ