Friedensrepräsentationen
Schwedschen Fewerwerks. Anno 1650, HB 1675, Kapsel 1219a

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Objekt
Objektart
Druckgraphik
Gattung
Gedenkblatt
Titel/Incipit
Schwedschen Fewerwerks. Anno 1650
Titelzusatz
Feuerwerk anläßlich der Ratifizierung des Friedensvertrages von Osnabrück in Nürnberg
S./Bl. des enthaltenen Werkes
nach S. 1048
Inventarnummer/Signatur
HB 1675, Kapsel 1219a
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verleger
Herstellungsort
Technik
Kupferstich
Radierung
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1652
Messung
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
26,2 x 37,3
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel Beschreibung
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 1076
Sammlerstempel Beschreibung
Sammlerstempel
Aufsess, Hans von und zu
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 2749
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 152
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
Bd. III, S. 198, Nr. 43
Literatur
Seitenzahl
S. 351
Literatur
Seitenzahl
S. 37
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB1675_01_0.tif
Kommentar:

Nach der Unterzeichnung des Interimsrezesses 1649 schritten die Verhandlungen auf dem Nürnberger Exekutionstag keineswegs unproblematisch voran. Die Lage drohte zu eskalieren: Spanien hatte im Dreißigjährigen Krieg die Festung Frankenthal – Besitz der Pfalz – erobert. Nun geriet die Frage ihrer Räumung zu einem Zankapfel. Pfalzgraf Karl Gustav drohte mit dem Abzug der schwedischen Gesandten, sofern innerhalb einer Frist von zwei Wochen keine Entscheidung falle. Hätte Schweden an seinen Forderungen festgehalten, wären die Friedensverhandlungen an diesem Punkt gescheitert. Am 3. Juni 1650 lenkte Karl Gustav jedoch ein.

Aus Anlass der Unterzeichnung veranstaltete Schweden zwei Tage später ein Feuerwerk vor den östlichen Toren der Stadt.1 Durch das Theatrum Europaeum und Birkens Teutonie sind wir heute bestens über das Feuerwerk informiert. Es folgte auf ein scherzhaftes ’Ritterturnier‘, in dem Reiter mit stumpfen Lanzen und Helmen aus Eimern aufeinander losgingen. Das Zentrum bildete ein Triumphbogen mit einer Statue des Pfalzgrafen, darüber die Initialen der schwedischen Königin Christina. Über die gesamte Breite des Festplatzes lief ein Schnurfeuerwerk in Form eines Drachens, der auf eine Herkulesstatue zufuhr. Damit präsentierte sich der Pfalzgraf gegenüber den Zuschauern, die das Spektakel von der Festbaracke aus beobachteten, als Garant der schwedischen Monarchie. Auf mythologischer Ebene diente der tugendhafte Held Herkules als Repräsentant des Herrscherideals.

Über den Ablauf des Feuerwerks verfasste Georg Philipp Harsdörffer ein zwölfstrophiges Gedicht.2

Von kaiserlicher Seite folgte am 16. Juni 1650 nach Unterzeichnung des Hauptrezesses ebenfalls ein Feuerwerk. Siehe HB 907, Kapsel 1220.

ALS

  • 1. Eine Variante des Stichs, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Inv.-Nr. HB 141 nennt ”Das Bancquet...bey dem Gleißhämerl“.
  • 2.Kurtze Beschreibung Deß künstlichen Feuerwerkes/ Welches Dem Durchleuchtigsten/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Carl Gustaven Pfaltzgraven bey Rhein...“.Zu Harsdörffers Dichtung Ausst. Kat. Stuttgart 2012, S. 37.