Nach der Unterzeichnung des Interimsrezesses 1649 schritten die Verhandlungen auf dem Nürnberger Exekutionstag keineswegs unproblematisch voran. Die Lage drohte zu eskalieren: Spanien hatte im Dreißigjährigen Krieg die Festung Frankenthal – Besitz der Pfalz – erobert. Nun geriet die Frage ihrer Räumung zu einem Zankapfel. Pfalzgraf Karl Gustav drohte mit dem Abzug der schwedischen Gesandten, sofern innerhalb einer Frist von zwei Wochen keine Entscheidung falle. Hätte Schweden an seinen Forderungen festgehalten, wären die Friedensverhandlungen an diesem Punkt gescheitert. Am 3. Juni 1650 lenkte Karl Gustav jedoch ein.
Aus Anlass der Unterzeichnung veranstaltete Schweden zwei Tage später ein Feuerwerk vor den östlichen Toren der Stadt.1 Durch das Theatrum Europaeum und Birkens Teutonie sind wir heute bestens über das Feuerwerk informiert. Es folgte auf ein scherzhaftes ’Ritterturnier‘, in dem Reiter mit stumpfen Lanzen und Helmen aus Eimern aufeinander losgingen. Das Zentrum bildete ein Triumphbogen mit einer Statue des Pfalzgrafen, darüber die Initialen der schwedischen Königin Christina. Über die gesamte Breite des Festplatzes lief ein Schnurfeuerwerk in Form eines Drachens, der auf eine Herkulesstatue zufuhr. Damit präsentierte sich der Pfalzgraf gegenüber den Zuschauern, die das Spektakel von der Festbaracke aus beobachteten, als Garant der schwedischen Monarchie. Auf mythologischer Ebene diente der tugendhafte Held Herkules als Repräsentant des Herrscherideals.
Über den Ablauf des Feuerwerks verfasste Georg Philipp Harsdörffer ein zwölfstrophiges Gedicht.2
Von kaiserlicher Seite folgte am 16. Juni 1650 nach Unterzeichnung des Hauptrezesses ebenfalls ein Feuerwerk. Siehe HB 907, Kapsel 1220.
ALS