Der Friede von Dresden beendete im Dezember 1745 den Zweiten Schlesischen Krieg, wodurch Schlesien endgültig preußisches Territorium wurde. Der aus Breslau stammende Gottfried Ephraim Scheibel (1669–1759) schrieb zu diesem Anlass eine panegyrische Ode auf Friedrich II. Gleich zu Beginn wird das Gerücht eines bevorstehenden Friedensschlusses angesprochen: „Höret, höret doch erstaunt […] was die Fama ausposaunt?“
Die Figur der Fama wird bei Vergil geflügelt und über und über mit Zungen, Mündern und Ohren bedeckt beschrieben, die alle Ereignisse auf der Welt beobachtet. Seit dem Mittelalter steht sie für das Gerücht. Trompete oder Posaune sind ihre Attribute, mit denen sie die Gerüchte verkündet. Je nach Art der Nachricht kann es eine Fama bona und eine Fama mala geben.
Im Verlauf der Ode wird die Nachricht vom Frieden gefestigt. „Doch wie wird mir? Hör ich nicht da die schnelle Posten eilen und mit Blasen den Bericht von dem Frieden dir ertheilen […]“. Zur Rolle des Herolds bzw. Postreiters siehe Xb 10318 (5). Die Benachrichtigung durch einen Herold bedeutete den sicheren Abschluss eines Friedens im Gegensatz zur Erscheinung der Fama.
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