Friedensrepräsentationen
Kayserliche Friedens-Post, M C/90

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Objekt
Objektart
Musik (Druck)
Titel/Incipit
Kayserliche Friedens-Post
Untertitel
nebst verschiendenen moralischen Sing-Gedichten und Arien; Mit allen darzugehörigen Instrumenten gesetzt
Inventarnummer/Signatur
M C/90
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Textdichter
Hersteller
Herstellerrolle
Komponist
Verlag
Benjamin Schillers Witwe
Herstellungsort
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1715
Literatur
Literatur
Seitenzahl
S. VII–XIV
Literatur
Seitenzahl
S. 189
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 375
Literatur
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Chiara Pelliccia, Sabine Ehrmann-Herfort / Kathrin Fischeidl
Bearbeitungsstatus
Begonnen
Bild-URL
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Ausstellungstext:

Der in Hamburg wirkende Komponist und Opernimpresario Reinhard Keiser (1674–1739) hat die Friedensthematik im Umfeld des Friedens von Baden 1714 mehrfach in unterschiedlichen Aufführungskontexten thematisiert.

Seine „Kantate“ „Kayserliche Friedens-Post“ auf einen Text von Johann Ulrich König wird in einer Festveranstaltung aus Anlass des Friedensschlusses von Baden und zugleich am Namenstag von Karl VI. im Hause des Kaiserlichen Gesandten in Hamburg, des Freiherrn Theobald Joseph von Kurtzrock, aufgeführt. In dessen Haus hat man eigens für diesen Zweck ein Theater errichtet, auf dem Keisers halb gesungenes und halb gesprochenes Stück gegeben wird. Auf den Friedensschluss von Baden nehmen offenbar Prolog und Epilog Bezug, wobei nur der Prolog erhalten ist. Nach der Präsentation des Schauspiels mit Musik wird ein festliches Abendbankett veranstaltet, ehe das Fest mit einem rauschenden Ball ausklingt.

An Keisers Werk ist hervorzuheben, dass die Aufführung im Haus des kaiserlichen Diplomaten Kurtzrock in Anwesenheit von Adel und politischen Vertretern aus Hamburg und Umgebung in einem halb-öffentlichen Rahmen stattfindet. Es handelt sich also nicht um ein bürgerliches Friedensfest. Offenbar wird das Stück in einem extra dafür errichteten Theater aufgeführt. Der hier gefeierte Frieden wird mit dem kaiserlichen Namenstag verknüpft, das Stück ist Karl VI. gewidmet. Das Vorwort spricht deshalb von einer „doppelten Gelegenheit“.

In der ersten Aria des Prologo, „Auf! zur Lust! Auf zum Scherz!“, wird der Frieden als Schweigen der Waffen, als „glücklicher Stillstand“ komponiert, indem musikalisch nicht eben viel passiert, außer Motivwiederholungen, Pausen und einem lange ausgehaltenen Ton in den ebenfalls unisono spielenden Instrumenten.

Im dritten Stück des Prologo, der Aria a soprano e baritono con tutti gl’istromenti unisoni („Gott, der durch Carl den Frieden uns gegeben“) singen über dem Generalbass Soprano und Baritono im Duett, die begleitenden Instrumente spielen wiederum unisono durchgängige Sechzehntelketten mit (Oktav-)Sprüngen und hämmernden Tonrepetitionen.

SEH