Friedensrepräsentationen
Kurtze Beschreibung Des Neu zugerichten Feuerwerckes/ Welches Anno 1659. den 19. September in Nürnberg verbrennet worden. Von Christian Moller, HB 1974, Kapsel 1219a

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Objekt
Objektart
Druckgraphik
Titel/Incipit
Kurtze Beschreibung Des Neu zugerichten Feuerwerckes/ Welches Anno 1659. den 19. September in Nürnberg verbrennet worden. Von Christian Moller
Inventarnummer/Signatur
HB 1974, Kapsel 1219a
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Herstellungsort
Technik
Typendruck
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1659
Messung
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
30,3 x 38,6
Maßeinheit
cm
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
Bd. VIII, S. 310, Nr. 2510
VD17-Nr.
75:709513T
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 208, Nr. 135
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB1974.tif
Kommentar:

Der Typendruck gehört zu zwei Illustrationen, die das Probefeuerwerk Christian Mollers vom 19. September 1659 zeigen. Die integrierten Sinnbilder mit Friedensmotiven wurden womöglich anlässlich des bevorstehenden Pyrenäenvertrages zwischen Spanien und Frankreich gewählt, da beide Parteien bereits seit Mai 1659 einen Waffenstillstand vereinbart hatten. Der ausstehende Vertrag bedeutete die Beilegung des letzten Teilkonflikts aus dem Dreißigjährigen Krieg, denn im Vertrag von Münster (Januar 1648) hatte Spanien nur mit den Niederlanden Frieden geschlossen und war nicht am Nürnberger Exekutionskongress (1649/50) beteiligt gewesen.

Ein über eine Schnur fahrender Phoenix setzte das Schauspiel in Gang und entzündete zwischen den Figuren Kains und Abels das Feuerwerk. Sie symbolisieren den Streit zwischen zwei Feinden in Kriegszeiten, den der Text im dritten Abschnitt thematisiert. Eberhard Fähler wies darauf hin, dass die städtischen Probeveranstaltungen der Nürnberger Feuerwerker weitaus mehr auf die Demonstration pyrotechnischer Fähigkeiten als auf sinnbildreiche Installationen ausgelegt waren.1 Ein Vergleich mit dem kaiserlichen Feuerwerk von 1650 (HB 907, Kapsel 1220) macht das mehr als deutlich. Gegenüber dem aufwendig konzipierten allegorischen Programm tritt hier die Feuerwerkskunst selbst in den Mittelpunkt: Der Haupttext erläutert die einzelnen Schwärmer sowie Raketen und verweist auf die aus dem Militärwesen entwickelte Technik: "Drüm höret im Frieden die Kriegesmacht prasseln/ Gott laß uns nicht hören das feindliche Rasseln."

ALS

  • 1. Weiterführend dazu Fähler 1974, S. 74–75. – Tischer 2010, S. 7.