Hell und in voller Blüte liegt die Landschaft in Friedenszeiten da. Vögel zwitschern, die Äcker sind bestellt, der Himmel ist klar und die Sonne scheint. Mit solchen Bildern wird die Zeit des Friedens in den Medien der Vormoderne dargestellt. Krieg und Frieden beeinflussen nicht nur die Lebensverhältnisse der Bevölkerung, sondern auch ihre natürlichen Lebensräume und -umstände. Die intakte Natur ist für die Menschen der Frühen Neuzeit ein Garant für Fortbestand und Sicherheit. Die Truppendurchzüge während des Krieges und die Schlachten werden dagegen von den Menschen als „Naturkatastrophen“ erlebt.
Die verschiedenen Medien charakterisieren Krieg und Frieden als gegensätzliche natürliche Erscheinungen. Während der Krieg als existentielle Bedrohung aller Lebensbereiche dargestellt wird, erinnern die Beschreibungen der künftigen Friedenszeit und ihrer Naturphänomene an die biblischen Vorstellungen des Paradieses.
Vor allem im Barock zeichnet man das Bild einer arkadischen Natur mit bukolischen Elementen. Jahreszeitenassoziationen, Wetterphänomene, Lichtmotive und Geräuschmetaphorik ergänzen sich bei den Darstellungen zu einem homogenen Friedensbild. Frühling, Sonnenschein und Ruhe sind dabei die häufigsten Bilder. Sowohl bildlich als auch sprachlich und musikalisch wird der Naturzustand zur Friedenszeit ausgedrückt. In der Musik dominieren pastorale Ausdrucksformen, helle Stimmen und Holzblasinstrumente.
Die Erfahrung der befriedeten Natur hilft dabei, den Frieden zu vermitteln und zu legitimieren. Unabhängig von den Friedensverträgen, deren Umsetzung oft langwierig ist und nicht alle Bevölkerungsschichten auf gleiche Weise berührt, kann jeder Mensch die Folgen des Friedens in der Natur unmittelbar erleben.
FB