"von einem Schulmann" (Lehrer) geschrieben, Verfasser sonst nur durch Initialien genannt
öffentlich vorgestellt, gespielt von Kindern
im Vorbericht Anspielungen auf Johann Rists Friedjauchzendes Teutschland, Trauerspiel von Mitternacht sowie Christine von Ernst Müller (1664)
geistliche Lieder eingeschoben
Inhalt:
Verweise auf TE im Vorbericht
Das hier vorliegende, aus fünf Akten bestehende Schauspiel wurde öffentlich vorgestellt und von Kindern aufgeführt. Konkrete Hinweise auf den Autor fehlen im Text, im Vorbericht bezeichnet er sich lediglich als „Schulmann“ (Lehrer). Erschienen 1675, bezieht sich das Schauspiel nicht auf einen zeitgenössischen Friedensschluss, sondern reflektiert die Situation für die Einwohner des Reiches. Die Gefahr eines erneuten Krieges im Land schien aufgrund der politischen Situationen in den Nachbarländern Schweden und der Niederlande erhöht. Erst 1674 war der Schwedisch-Brandenburgische Krieg (1674–1679) ausgebrochen, zeitgleich tobte der Holländische Krieg (1672–1678). Das Schauspiel transportiert daher den Wunsch nach einem anhaltenden Frieden und artikuliert die Angst vor dem Krieg. Als Antikriegsdichtung verdeutlicht der Text die Fragilität des Friedens in der Frühen Neuzeit. Das Personenensemble umfasst über 20 Charaktere, darunter Vertreter der Stände sowie die Gottheiten Mars und Irene. Um die Instabilität des Friedens an der Realität festzumachen, verweist der Verfasser immer wieder auf zeitgenössische Ereignisse, wie den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), den Vertrag von Oliva (1660) oder den Devolutionskrieg (1667–1668) zwischen Frankreich und Spanien. Dagegen werden die Vorstellungen und Assoziationen einer langanhaltenden Friedenszeit vor allem durch Naturmotive beschrieben. So ist das Schauspiel geprägt durch immer wiederkehrende Wetter-, Licht- und Geräuschmetaphorik.
FB