Friedensrepräsentationen
Das Zwischen Furcht und Hoffnung wegen des Krieges annoch schwebende Teutzschland :, Yq 7496

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Das Zwischen Furcht und Hoffnung wegen des Krieges annoch schwebende Teutzschland :
Untertitel
In einem öffentlichen Schauspiele vorgestellet
PPN
852259077
Inventarnummer/Signatur
Yq 7496
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Datierung
Datum
1675
Seiten/Blätter GESAMT
63 Bl.
Literatur
VD17-Nr.
1:651826T
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Franziska Bauer
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Das zwischen Furcht und Hoffnung.jpg
Anmerkungen:

"von einem Schulmann" (Lehrer) geschrieben, Verfasser sonst nur durch Initialien genannt

öffentlich vorgestellt, gespielt von Kindern

im Vorbericht Anspielungen auf Johann Rists Friedjauchzendes Teutschland, Trauerspiel von Mitternacht sowie Christine von Ernst Müller (1664)

geistliche Lieder eingeschoben

Inhalt:

  • Vorbericht
  • Prolog
  • 5 Akte mit unterschiedlich vielen Handlungen, vor jedem Akt ein Argumentator (Inhaltsangabe)
  • Epilog

Verweise auf TE im Vorbericht

 

 

Ausstellungstext:

Das hier vorliegende, aus fünf Akten bestehende Schauspiel wurde öffentlich vorgestellt und von Kindern aufgeführt. Konkrete Hinweise auf den Autor fehlen im Text, im Vorbericht bezeichnet er sich lediglich als „Schulmann“ (Lehrer). Erschienen 1675, bezieht sich das Schauspiel nicht auf einen zeitgenössischen Friedensschluss, sondern reflektiert die Situation für die Einwohner des Reiches. Die Gefahr eines erneuten Krieges im Land schien aufgrund der politischen Situationen in den Nachbarländern Schweden und der Niederlande erhöht. Erst 1674 war der Schwedisch-Brandenburgische Krieg (1674–1679) ausgebrochen, zeitgleich tobte der Holländische Krieg (1672–1678). Das Schauspiel transportiert daher den Wunsch nach einem anhaltenden Frieden und artikuliert die Angst vor dem Krieg. Als Antikriegsdichtung verdeutlicht der Text die Fragilität des Friedens in der Frühen Neuzeit. Das Personenensemble umfasst über 20 Charaktere, darunter Vertreter der Stände sowie die Gottheiten Mars und Irene. Um die Instabilität des Friedens an der Realität festzumachen, verweist der Verfasser immer wieder auf zeitgenössische Ereignisse, wie den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), den Vertrag von Oliva (1660) oder den Devolutionskrieg (1667–1668) zwischen Frankreich und Spanien. Dagegen werden die Vorstellungen und Assoziationen einer langanhaltenden Friedenszeit vor allem durch Naturmotive beschrieben. So ist das Schauspiel geprägt durch immer wiederkehrende Wetter-, Licht- und Geräuschmetaphorik. 

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