Friedensrepräsentationen
Friedensband auf den Vertrag von Hubertusburg, HB 21842, Kapsel 1220

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Objekt
Objektart
Druckgraphik
Titel/Incipit
Friedensband auf den Vertrag von Hubertusburg
Inventarnummer/Signatur
HB 21842, Kapsel 1220
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Technik
Holzschnitt
Typendruck
Beschreibstoff
Seide (gelb)
Datierung
Jahr Start
1721
Jahr Ende
1725
Messung
Messtyp
Bildträger
Messwert (H x B x T)
5,2 x 28,96
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel Beschreibung
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 1076
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB21842-21844_1.tif
Kommentar:

Das Friedensband schließt nach oben und unten mit einer gezackten Bordüre ab und beinhaltet neben den beiden Typendrucken links und rechts ein querrechteckiges Bildfeld in der Mitte. Hier schließt Pax die Tore des Janustempels, an dem die Wappen des Großherzogtums Toskana, Englands, Frankreichs und Spaniens befestigt sind. Rechts daneben sitzt Europa, deren ”Wonne steigt: Weil man vom Friede spricht.“ Die aufgehende Sonne, die mit ihren Strahlen die Gewitterwolken vertreibt, ist einem Emblem entlehnt: post nubila phoebus [auf trübes Wetter folgt Sonnenschein].

Die Wappen und der Typendruck liefern Hinweise auf den Entstehungskontext. Ein Friede scheint noch nicht geschlossen, sondern lediglich in Verhandlung zu sein. Zudem tritt das aus der Antike entlehnte Motiv der Tempelschließung besonders häufig in Verbindung mit den Verträgen von Utrecht, Rastatt und Baden (1713/14) auf,1 wenn auch die Schließung durch Pax selbst höchst ungewöhnlich ist.2 Der Friede von Utrecht bestätigte Philipp V. als spanischen König, der aber alle Gebiete außerhalb der iberischen Halbinsel (z.B. die südlichen Niederlande und Besitzungen in Italien) abtreten musste. Im Juni 1721 schlossen sich Frankreich, Großbritannien und Spanien zu einem Bündnis zusammen. Diese Allianz trat auf der Konferenz von Cambrai, auf der unter anderem der Herrschaftsanspruch im Großherzogtum Toskana verhandelt wurde, Karl VI. gegenüber. Cosimo III. hatte in Ermangelung eines fehlenden männlichen Erben in der Linie der Medici versucht, seine Tochter Anna Maria Luisa zu seiner Nachfolgerin zu proklamieren. Lediglich der Kaiser hatte unter der Bedingung zugestimmt, dass das Großherzogtum nach Annas Tod an das Reich fallen solle.3

ALS

  • 1. Siehe u.a. Ohm 2012a und Ohm 2015, S. 226–227.
  • 2. Ein Hinweis von Hans-Martin Kaulbach.
  • 3. Zur europäischen Bündnispolitik zwischen 1713 bis 1721 siehe Frehland-Wildeboer 2010, S. 29–52.
Transkription:

Der Friede. Ich schlüße hir den Mars in Janus Tempel ein, Mein Oelzweig soll der Welt zum Glück geschenket seyn.

Europa. Nach Donnern, Blitz und Angst, strahlt Uns des Himmels Licht. Europens Wonne steigt: Weil man vom Friede spricht.

MATW