Friedensrepräsentationen
Feyerliche Dankrede auf die wiederhergestellte Ruhe des bestürzten Deutschlandes,, Res/2 Hom. 442,VIII,1

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Feyerliche Dankrede auf die wiederhergestellte Ruhe des bestürzten Deutschlandes,
Untertitel
oder den allgemeinen Frieden zu Gott dem Allerhöchsten und seine anvertraute Pfarrgemeinde an dem Tag der heiligen Kirchweyhe den ersten Sonntag nach Ostern, in Albis genannt,
Titelzusatz
gesprochen von P. Sebastian Sailer ... Pfarrer zu Dietrichskirchen, in einer etwas erhabnern Redensart in Druk gegeben Anno 1763.
PPN
476786169
Inventarnummer/Signatur
Res/2 Hom. 442,VIII,1
Verwalter
Verwalter (Ort)
Weiteres Exemplar
Inventarnummer dupl.
2 Hom. 63-6
Verwalter dupl.
Verwalter (Name) dupl.
Verwalter (Ort) dupl.
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Hersteller
Herstellerrolle
Verleger
Herstellungsort
Technik
Typendruck
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1763
Seiten/Blätter GESAMT
66 S.
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Verlagsadresse
Signatur (Inhalt)
Augspurg, verlegts Matthäus Rieger, Buchhändler.
Literatur
VD18-Nr.
15229882-001
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Henning Jürgens
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/bsb10868506_00005.jpg
Kommentar:

chronologische Beschreibung des Kriegsverlaufes mit Schlachten und Belagerungen (Daten am Rand)

Erwähnung verschiedener vorher gegangener Verträge (Bsp. Breslau, Dresden)

Verweis auf Amerika

Kritik an Handlung der Fürsten

Anmerkungen:

Die Embleme auf S. 5 f stammen aus M. Laurentii Wolfgangi Woyttens Emblematischer Parnassus (Augsburg; Jeremias Wolffs Seel. Erben, 1727), 

- Kraniche, die sich zusammen for Raubvögeln schützen: http://emblematica.grainger.illinois.edu/detail/emblem/E007681 

- Schwäne, die sich vor Adlern schützen: http://emblematica.grainger.illinois.edu/detail/emblem/E007681

- Schiffsbretter fest am Schiff, sodass ihm der Sturm nichts anhaben kann: evtl. http://emblematica.grainger.illinois.edu/detail/emblem/E007167

- Eintracht der Bienen, da ihr Königreich sonst von den Wespen zerstört würde: Bienenkorb mit Wespen (erstes Emblem im Emblematischen Parnassus) in der Predigt angelehnt an http://emblematica.grainger.illinois.edu/detail/emblem/A50a148 

Ausstellungstext:

Die als „Feyerliche Dankrede“ bezeichnete katholische Friedenspredigt des Prämonstratenserchorherren und Priesters Sebastian Sailer (1714–1777) ist in vieler Hinsicht bemerkenswert. Er hielt sie aus Anlass des Friedens von Hubertusburg in seiner schwäbischen Gemeinde Dieterskirch in der Nähe von Bieberach am 10. April 1763. Allerdings verrät schon das Titelblatt, dass die Predigt für den Druck überarbeitet wurde, denn es heißt dort, sie sei „in einer etwas erhabnern Redensart in Druck gegeben“ worden. Tatsächlich zeichnet sich der gedruckte Text durch eine kraftvolle, ja überbordende Rhetorik aus. Sailer war auch als Mundartdichter sehr erfolgreich und bekam den Ehrentitel eines „schwäbischen Cicero“ verliehen.

Den Inhalt fasst Sailer gleich auf der zweiten Seite zusammen: „Frage: Ob wir nicht die schärfsten Pflichten haben, Gott dem Allerhöchsten um den gegenwärtigen Frieden zu danken? Antwort: Da ist keine Frage zu machen, weil der itzige Friede einer der erwünschlichsten ist. Er ist wunderbar. Er ist ein Werk göttlicher Erbarmungen. Er gereicht unsern Herzen zur grösten Freude. Diese drey Eigenschaften erhellen aus dem vergangenen Krieg selbsten, welcher 1. Ein innerlicher, 2. Ein blutiger, 3. Ein gefährlicher Krieg war.“

Für die Darstellung des Friedens findet Sailer eine Vielzahl von sprechenden Bildern vor allem aus der Natur: „Der Friede ist sodann der Morgenstern in dem Nebel, der die Tag- und Nachtstunden von einander sondert; und er kan, wie das Getraide auf dem Felde, nicht anders, als nach dem wilden Winter, blühen. Die Donnerwolken entkräften sich mit ihren eigenen Schlägen, und bringen den Sonnenschein nah ihrem erschröckenden Blitz und Feuerschoos wieder in die Welt; und die Sturmwinde schwächen sich mit ihrem sausenden Athem selbsten, daß sie die Luft in die alte Ruhe setzen müssen. … Eine schöne Tochter um die Ruh, welchen von einer so häßlichen Mutter, als der Krieg ist, wie der bunte Regenbogen aus dem unfreundlichen Gewitter gezeugt wird.“

Der Text trägt kaum noch den Charakter einer Predigt. In seine Ausführungen flicht Sailer eine chronikalische Übersicht von Kriegsereignissen und ‑schauplätzen ein, um die Schrecken des Krieges zu dokumentieren. Dabei hält er sich von jeder Konfessionspolemik fern: Bei der Schilderung der Zerstörung von Wittenberg heißt es schlicht: „Die schöne Schloßkirche fiel in Aschen, worinnen die Grabstätte Luthers, des Apostels von Sachsen, war.“

HPJ