Der Fotonachweis ist so nicht korrekt. Die Abbildung haben wir von der BSB München, die uns aber nicht die Veröffentlichungsrechte geben kann, weil sie die Quelle nur als Mikrofilm haben und das Original der Pommerschen Bibliothek in Szcecin gehört. Die haben das Werk auch digitalsiert und als "public domain" gekennzeichnet online gestellt. Die Veröffentlichungsrechte liegen also vor, das "polnische" Digitalisat hat jedoch ein ungenügendes Format, weswegen ich die Abbildung vom Mikrofilm nehmen würde. Wie soll der Nachweis nun angelegt werden?
Das Gröningsche Kolleg in Stargard feierte anlässlich des Friedens von St. Petersburg zwischen Preußen und Russland am 4. August 1762 ein Friedensfest. Der Lehrer Samuel Tiefensee (1722–1810) veröffentlichte nachträglich seine an diesem Tag vorgetragene Rede inklusive einer kleinen Dichtung und einer kurzen Rede, die der Schüler Carl Wilhelm Schulz im Rahmen des Festprogramms gehalten hatte. Ob die Beiträge in der Reihenfolge ihres Vortrages bei der Feier in dem Druck angeordnet sind, lässt sich nicht erkennen. Am Anfang steht eine Vorrede von Tiefensee, in der er sich beim Publikum für das zahlreiche Erscheinen bedankt und das Fest mit einem Bibelzitat einleitet: „Das Volk das im finstern saß, siehet ein großes Licht.“(Jes 9,1 bzw. Mt 4,16)
In seiner folgenden Hauptrede verteidigt der Autor die Kriege Friedrichs II. (1712–1786) und huldigt dem Landesvater für seine Verdienste. Anschließend drückt er seine Freude über den neuen Frieden in einem kurzen Gedicht aus und schreibt, dass „nach Blitz und Sturm die sanfte Sonne“ wieder scheinen werde und „der Landmann klagt nicht mehr die schöne Saat, der fremder Sichel Raub gedrohet hat“. Auch der Schüler Schulz bezieht Naturmetaphorik in seine kurze Rede ein, um den Frieden und seine Auswirkungen zu verdeutlichen. So spricht er über die „grüne[n] Felder“ in der Friedenszeit und die wärmende „Sonne des Friedens“, die wieder aufgeht. Und bereits im ersten Satz seiner Ansprache festigt und begründet er den Kontrast zwischen Krieg und Frieden, der vielfach in den Friedensdichtungen so gezeichnet wird: „Niemahls würde der Frühling die Schönheiten der schöpfferischen Natur in unsern Augen so lebhaft mahlen und empfinden lassen, wenn wir nicht vorhero die Unbequemlichkeiten des rauhen Winters erfahren hätten.“
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