Friedensrepräsentationen
Dank- Pfingst- und Friedens-Predigt, 67 in: Yf 6653

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Dank- Pfingst- und Friedens-Predigt
Untertitel
bey feyerlicher Bekantmachung des zwischen Sr. Königl. Majestät unsern allergnädigsten König und Herrn und Sr. Kayserl. Majestät dem Kayser aller Reussen etc. geschlossenen Friedens
Titelzusatz
Am ersten H. Pfingst-Tag 1762 im Friedrichs-Werder gehalten
PPN
767886453
Inventarnummer/Signatur
67 in: Yf 6653
Verwalter
Verwalter (Ort)
Weiteres Exemplar
Inventarnummer dupl.
Hist.Germ.D.328,misc.18
Verwalter dupl.
Verwalter (Ort) dupl.
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Herstellungsort
Technik
Typendruck
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1762
Seiten/Blätter GESAMT
16 S.
Literatur
VD18-Nr.
90272587
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Franziska Bauer/Henning Jürgens
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/PPN767886453_00000001.tif
Kommentar:
Ausstellungstext:

Die „Dank-, Pfingst- und Friedens-Predigt“, die Nathanael Baumgarten (1717–1762), preußischer Oberkonsistorialrat und Prediger in Friedrichswerder, am Pfingstsonntag 1762 aus Anlass des Teilfriedens von St. Petersburg hielt, stellt eine Besonderheit dar: Die gesamte Predigt, einschließlich der einleitenden Worte, der Gebete und der Ankündigung der gemeinsamen Gesänge, ist in Paarreimen verfasst. In über 400 Versen mit wechselndem Versmaß entfaltet Baumgarten eine Schilderung des Siebenjährigen Krieges, vor allem der zeitweiligen Besetzung Berlins und seiner Vorstädte: „Nach jener Schreckensnacht, da Feuerkugeln spielten, / die fast zuerst auf dich, o Friedrichswerder zielten, / vergiss es nicht, wie da dein weiser Magistrat / so väterlich für uns, bald eiferte, bald bat! / Vergiss es nie, was da dein Herz Gott angelobte / Als die Muthlosigkeit in deinen Adern tobte, / mehr als der Feind, der dich, o Dorotheenstadt,/ damals besetzt, und auch zum Teil geplündert hat.“ Großes Lob bringt der Prediger für den russischen Zaren auf: „Und nein! Wir beteten sechs finstre Jahre durch. / Bis solch ein  Herz sich findt, ein Herz in Petersburg, / das unserem Friedens-Gott Raum und Gehör verwilligt; / und an Monarchen selbst, was Mißgunst ist, nicht billigt. [...] Nur in Jahrhunderten sehr selten es gelingt,/ daß jemand solch ein Herz / zu Cron und Szepter bringt!“ Angesichts dessen, dass der vollständige Frieden noch nicht erreicht ist, fährt Baumgarten fort, von seiner Gemeinde zu fordern, dass sie in ihren Gebeten fortfahre: „O Tröster, laß sie nicht, laß keinen unerhört! / Zernichte was uns noch, des Friedens Hoffnung stöhrt./ Zernichte, was uns droht, den Frieden zu entweihen, / für den du gut gesagt, Gott will ihn uns verleihen!“ So spiegelt diese eindrucksvolle sprachliche Form gleichermaßen Herrscherlob und Friedenshoffnung. Der Autor der Predigt erlebte das kurz bevorstehende Ende des Krieges nicht mehr.