Friedensrepräsentationen
AVGVRIVM PACIS, HB 491, Kapsel 1220

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Objekt
Objektart
Druckgraphik
Gattung
Gedenkblatt
Titel/Incipit
AVGVRIVM PACIS
Untertitel
Quod Imperio Romano Germanico Dei Benignitas, Consilia Hominum, et Bonorum Suspiria Pontendunt.
Inventarnummer/Signatur
HB 491, Kapsel 1220
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Hersteller
Herstellerrolle
Stecher
Technik
Kupferstich
Radierung
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Jahr Start
1648
Jahr Ende
1649
Messung
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
31,8 x 38,7
Maßeinheit
cm
Messung
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
35,1 x 39,6
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel Beschreibung
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 2809
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
Bd. IV, S. 338–339, Nr. 255
Literatur
Seitenzahl
Bd. III, S. 224, Kat.-Nr. 659 (Wolfgang Harms)
Literatur
Seitenzahl
S. 101
Literatur
Seitenzahl
S. 58
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB491.tif
Kommentar:

Gegenstand des Gedenkblattes mit der Bildlegende ”Tochter GOTTES, welche die Erde erreicht hat...“ ist der Triumphzug des Friedens. Ausgestattet mit Kaiserkrone und Olivenzweig thront Pax auf einem Triumphwagen, den die Eintracht anführt.1 Sie lenkt das Vierergespann mit den Wappen Frankreichs, Schwedens, des Reiches und Spaniens durch vier Säulen, die Sinnbilder der guten Regierung tragen: Staatsräson, Liebe zum Vaterland, Vergebung und Neutralität (RATIO STATVS, AMOR PATRIAE, AMNISTIA, NEVTRALITAS).2 Der durch Jonas Suyderhoffs Stich (siehe HB 192, Kapsel 1030a) bekannt gewordene Spruch PAX OPTIMA RERVM befindet sich über Pax, deren Wagen weitere Figuren des Friedens (Opulentia und Merkur) und Krieges (Discordia) begleiten. Mars ist durch die Hufe der Pferde zu Boden gegangen, dessen Waffen als Zeichen des Kriegsendes zerbrochen neben ihm liegen. Am Rande beobachten Personen, die sich den einzelnen sozialen Schichten einer Stadt zuordnen lassen, den Triumphzug. Im Hintergrund wacht über weiteren Sinnbildern des neuen Wohlstandes die an das Emblem post nubila phoebus angelehnte Friedenssonne und ein Regenbogen. Im Mittelpunkt über der Kartusche mit der Inschrift AVGVRUM PACIS (Die Vorzeichen des Friedens) befindet sich das Wappen des Auftraggebers Marquard II. Schenk von Castell, der zur Zeit des Friedensschlusses Bischof von Eichstätt war.

ALS

  • 1. Zum Triumphzug als Motiv in Friedensdarstellungen siehe Kaulbach 1998, S. 598–599.
  • 2. So findet sich in Mathias Holtzwarts ”Emblematvm Tyrocinia“ (1581) ein in einem Käfig gefangener Vogel einem zweiten freien gegenübergestellt, um so den Wert der Freiheit zu verdeutlichen. Das bekannte Emblem und zugleich Imprese Königs Alfons von Aragon PRO LEGE ET PRO GREGE liegt dem seine Jungen nährenden Pelikan zugrunde. Siehe Henkel / Schöne 1967, Sp. 754–755 und Sp. 811–812.
Transkription:

Nata DEO, quas Orbis habet, PAX, optima rerum, 
PAX! Ô dulce decus, praesidiumque tuis!
Aspice quò Germana diu sub pondere Tellus
Iam gemat atque animam mox legat illa suam.

Occidit infelix (.prôh tristia fata!) quod omne
Germanum lato floruit orbe decus,
Aspicis haec; et acerbos aversala dolores,
Immitis miseros praeteriisse potes? 

O quò Diva moves? tandem huc cita dirige cursum,
Atque lubens Patrios, Diva, revise Lares,
Quae moriente tibi singultu vota feruntur,
Ultima sint animo vota reposta tuo:

Heu! pereo, miseranda inquit Germania saevo
Bellipotenti insons victima caesa Deo,
Sed periisse iuvat: Germania clara renascar,
Puotinus è cinere ut PAX oriêre meo.

MATW