Alle Widmungsempfänger werden namentlich genannt (insgesamt 4 Seiten).
Außerdem gibt es zehn Ehrgedicht auf den Verfasser von den folgenden Personen:
Inhalt des Drucks:
Titelkupfer
Aufzählung der “Beschenkten”
Kurzes “Widmungsgedicht” von Frank
Zuschrift von Johann Höfel (lat.), Johann Leib (lat.) und Sebastian Franck (Pfarrer), von Georgius Döler (lat.) und Johann Seyfried, von Caspar Friedrich Nachtenhöfer, Gottfried Sternberger, Sebastianus Francus (= Pfarrer???) (lat.), Petrus Francus Silusianus (lat.), Markus Heyden --> ingesamt 10 poetische Zuschriften
Inhalt des Gedichts (gereimte Festbeschreibung):
1) politische Situation in Europa beschrieben (Verhältnis Papst/katholische Kirche zu aktueller Situation, Entwicklung in Frankreich und in den anderen romanischen Ländern, auch der Blick nach Norden, Erwähnung Schweden und die kommende Krönung Karls X.; auch der Blick nach Russland und die britische Insel, Polen bis zum Osmanischen Reich und Übersee) à Anspielung auf Revolution in England
2) Erhalten der Friedensnachricht
--> Einleitung was noch folgt
3) Kriegszustand
4) Allegorie Geschichte Israels, Mose, Teilung Meer, Flucht der Israeliten vor den Ägyptern
5) Kriegszustand
6) Friedenspost, Verkündigung des Friedens
7) Friedensfest, Ablauf
8) Vorstellung Friedenszeit, was ändert sich jetzt (zum Guten)
9) Huldigung Gott
10) Lied angehangen: Fr. Ehrmann-Herfort?
Es gitb eine Art Widmung. Hierarchisch werden alle wichtigen Persönlichkeiten namentlich genannt, denen das Werk sozusagen übergeben wird. Am Schluss folgen institutionelle Einrichtungen wie Zünfte. Als erster Mann der Stadt wird der sächsische Geheime August Carpzovius genannt.
Autor bezeichnet es selber als “Friedens-Dank-Gedicht”
Die “lang=gewündschte Post” aus Nürnberg verkündete endlich den endgültigen Abschluss des Friedens nach den Exekutionstagen
Die Verhandlungen in Münster und Osanbrück werden mit einem “Friedensbau” beschrieben, sprich der Frieden muss wieder errichtet = verhandelt werden
Exekutionstag in Nürnberg = bringt den endgültigen Frieden
Aufruf Einigkeit im Reich unter Ferdinand III. gegen die Türken; außerdem immer wieder Huldigung und Wunsch nach Segnung des Hauses Sachsen à Hinweise auf Geschenk (Patronageverhältnis?)
Verweis auf Geschichte Israels / des israelischen Volks à wird in den Friedensdichtungen immer wieder als Analogie auf die Geschichte der Protestanten im Reich verwendet, die nur durch Gottes Hilfe vor Verfolgung etc. geschützt werden konnten
Auch hier wieder der Frieden durch Gottes Gnade wieder hergestellt und dafür gebührt ihn ewiger Dank; diese Vorstellung wird an mehreren Stellen der Dichtung immer wieder wiederholt und in den Text eingebaut, außerdem wird auf die vielen Male verwiesen, in denen Gott bereits in der Vergangenheit sein Gnade hat walten lassen und Kriege beendete, um Frieden wiedereinziehen zu lassen.
„FriedensGott“
„O Jesu FriedeFürst laß dir diß Lob gefallen!“
Frieden = Himmelskind
Beschreibung, wie bei dem Friedensfest Bürger die Absolution erhalten haben:
„[…] hat man viel Alte Leut mit Jüngeren gesehen/
Mit Eyfer und Gedräng/ nach zu dem BeichtStuhl gehen/
umb Absolution zu hohlen für die Schuld/
[…]“
Ermahnung im Gottesdienst des Friedensfestes, dass die Dankbarkeit ewig sein soll und die Menschen nicht wieder den „alten Pfad der Sünden“ gehen sollen
Die erfolgreichen Verhandlungen in Münster und Osnabrück brachten ein „güldne[s] FriedensBilde“ zustande = sie waren erfolgreich
Die Friedenssonne ist in Kriegszeiten verblichenà leuchtet in Friedenszeiten wieder
„Der Boden überal/ Porleüben/ Chör und Schnecken/
Die waren grün bestreut und bund an allen Ecken/
von Graß und Blumen Werck/ der Feld = Tapezerey/
wie wann der warme Lentz/ im fall nun ist vorbey
Des grauen Winters Frost/ die Erden Graß=grün kleidet/
[…]“
Der „gülden[e] Schein des Friedens“
„neugeborne[r] Fried“: keine alten Verträge erneuert, Frieden neu gegründet = ausgehandelt
Fried und Einigkeit hier bereits im ersten Teil des Gedichts Ferdinand III. zugeschrieben; der Adler und der Löwe haben sich in Nürnberg in Einigkeit gebunden
„FriedensSieg“: Sieg über den Krieg und den Ungehorsam der Menschen
Mars trieb im Reich sein Unwesen, Grausamkeiten beschrieben: Mord, Brandschatzung
Krieg wird den Sünden der Menschen zugeschrieben „[…] durch Schwelgery und Sauffen/ durch Ehebruch/ Hurerey/ Zorn/ Todschlag/ Palgen/ Rauffen/ […]“
„Wolan/ so fieng Gott an das Teutschland zu verfluchen und uns in seinem Grimm und Eyfer heimzusuchen.“
„in guter Sicherheit“ können die Menschen nun leben, man kann „wandern über Feld und Wälder unerschreckt/ weil kein Burschklopffer mehr noch Mauser drinnen steckt/ der nur gewohnt war nach Raub und Beut zu jagen.“
Vieh kann wieder auf die Weide getrieben werden, ohne dass befürchtet werden muss, dass es von Soldaten geraubt wird und „kein frembder Gast nicht mehr in [den] Häusern sitze.“ Auch die protestantische Konfession kann nun wieder in Ruhe ausgeübt werden: man kann seinem Gott wieder „unerschrocken dienen“; außerdem Ende der Einquartierung und der Verpflegung der Heere durch die Bevölkerung (Motiv bereits oben beispielhaft verdeutlicht); auch Ruhe wird eng mit den Frieden verknüpft und greift in den Wunsch nach Sicherheit
Kesselpaucken, Trompeten, Posaune, Zincken (bei dem Friedensfest)
19.08.1650 Friedensfest in Coburg
ausführliche Beschreibung
Titelkupfer
Gedicht wurde "überreicht" --> Merkmal Gelegenheitsdichtung
Beschreibung der Feierlichkeiten in Coburg, sehr ausführlich, sogar mit Graphik und namentlichen Nennung aller wichtigen Beteiligten
Beschreibung des Friedensfestes:
Am 16.09. Glocken wurden geläutet, die Einwohner der Stadt gingen zur Kirche, Gottesdienst wurde abgehalten; Singen eines Dankliedes, nach der Predigt wurde von der Kanzel die Verordnung des Landesvaters verlesen, wie das Fest abzuhalten sei, dass dann am 19.08. gefeiert werden sollte; auch hier Gottesdienst (Geschichte Jerusalems), Glockengeläut, Vesper in der St. Moritzkirche; zum Fest kleideten sich alle in traditionellen Sonntagskleid/Festkleid bzw. regionalen Trachten; Aufzählung der unterschiedlichen Berufe suggeriert, dass alle Einwohner der Stadt an dem Fest beteiligt waren à Zusammensetzung Publikum/Öffentlichkeit, Kinder hatten Kränze von Rauten auf den Köpfen à Symbol für das Haus Sachsen, Mägde trugen grüne Zweige und Bäumen à performative und visuelle Wiedergabe von Friedensassoziationen, Festlichkeiten auch im Schloss àkeine Angabe zum kulturellen Programm, dass dieses Gedicht gehalten wurde ist auszuschließen, da die Beschreibung des Festes eine nachträglich ist und folglich der Druck zu einem späteren Zeitpunkt erschienen ist. Denkbar wäre, dass der Druck ein nachträgliches Geschenk zum Frieden an den Kurfürsten von Sachsen darstellte. Beschreibung des Festes teilweise Berichtscharakter; bei den Friedensfest außerdem Taube mit Olivenzweig (getragen von einem Schüler); Beteiligung von Schülern an dem Fest; auch wie andere Friedensfesten auf dem Marktplatz ausgetragen (Zusammenspiel von geistlicher und weltlicher Lebenssphäre), Kanonen geschossen; Weinausschank