Ein Triumphwagen mit architektonischem Aufbau wird von einem Vierspanner in Richtung eines Torbogens gezogen (vgl. HB 491, Kapsel 1220). Dessen Säulen versinnbildlichen die ’Grundpfeiler‘ eines friedvollen Zusammenlebens: PRIVATA und RES PUBLICA. Triumphzüge dienten häufig zur Darstellung von Friedenshoffnungen in der Mitte des 17. Jahrhunderts, doch sitzt Pax in der Regel alleine und nicht wie hier gemeinsam mit Kaiser Ferdinand III. im Wagen.1
Dies hat jedoch eine besondere Bewandtnis, denn das Zustandekommen des Westfälischen Friedens wird hier als Verdienst des Kaisers gedeutet. Die Räder des Wagens bilden die vier weltlichen Tugenden, welche das zu Boden liegende Kriegsgerät unter sich zertrümmern. Die mit Olivenzweigen umwickelten Säulen stehen für die sieben Kurfürsten, die wiederum durch das oberste Haupt des Reiches (durch die Bekrönung des Baldachins) zusammengehalten werden. Sowohl die Zugpferde als auch die Verkleidung des Wagens tragen die Wappen der beteiligten Vertragspartner Frankreichs, Spaniens, Schwedens und des Reiches. Die zusammengelegten Zügel führt Concordia und präsentiert sinnstiftend für die Einheit ein Bündel von vier Pfeilen.2
Dem Wagen folgt Fama, die mit zwei Posaunen Frieden und Ruhm des Kaisers verkündet. In ihrem Schlepptau hat sie den gefesselten Krieg und dessen negative Begleiterscheinungen, den schlangenfalschen Neid (Invidia), die menschenverzehrende Zwietracht (’Tiscortia) und den rasenden Zorn (Ira).
ALS