Friedensrepräsentationen
Triumphwagen/ Welcher Ihrer Kays: Mayest: , HB 24471, Kapsel 1220

User login

Objekt
Objektart
Druckgraphik
Gattung
Gedenkblatt
Titel/Incipit
Triumphwagen/ Welcher Ihrer Kays: Mayest:
Untertitel
unserm allergnädigsten Herren durch den so unnd viel lange Jahr hero gewünschten lieben/ thewren und edlen Frieden/ dieses 1648. Jahrs den 24. October/ Durch Ihrer Kays: Mayest: sambt beeder Cronen Franckreich und Schweden/ neben andern deß Heyl: Röm: Reichs Churfürsten/ und Ständen ... Zu Münster und Oßnabrugg in Westphalen in dem Friedenschluß zugerichtet worden
Inventarnummer/Signatur
HB 24471, Kapsel 1220
Verwalter
Verwalter (Ort)
Weiteres Exemplar
Inventarnummer dupl.
Einbl. YA 8140 m
Verwalter dupl.
Verwalter (Name) dupl.
Verwalter (Ort) dupl.
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Stecher
Herstellungsort
Technik
Typendruck
Radierung
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1648
Messung
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
35,7 x 30,2
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Inhalt)
Radiert durch Martin Zimmermann/ Kunstführer in Augspurg.
Signatur (Position)
mittig unten
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel Beschreibung
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 1076
Literatur
Seitenzahl
S. 188
VD17-Nr.
1:620688X
Literatur
Seitenzahl
S. 25, Kat.-Nr. 193
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
Bd. VII, S. 349, Nr. P-2218
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 327–328
Literatur
Seitenzahl
109–114
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz/Franziska Bauer
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB24471.tif
Kommentar:

Ein Triumphwagen mit architektonischem Aufbau wird von einem Vierspanner in Richtung eines Torbogens gezogen (vgl. HB 491, Kapsel 1220). Dessen Säulen versinnbildlichen die ’Grundpfeiler‘ eines friedvollen Zusammenlebens: PRIVATA und RES PUBLICA. Triumphzüge dienten häufig zur Darstellung von Friedenshoffnungen in der Mitte des 17. Jahrhunderts, doch sitzt Pax in der Regel alleine und nicht wie hier gemeinsam mit Kaiser Ferdinand III. im Wagen.1

Dies hat jedoch eine besondere Bewandtnis, denn das Zustandekommen des Westfälischen Friedens wird hier als Verdienst des Kaisers gedeutet. Die Räder des Wagens bilden die vier weltlichen Tugenden, welche das zu Boden liegende Kriegsgerät unter sich zertrümmern. Die mit Olivenzweigen umwickelten Säulen stehen für die sieben Kurfürsten, die wiederum durch das oberste Haupt des Reiches (durch die Bekrönung des Baldachins) zusammengehalten werden. Sowohl die Zugpferde als auch die Verkleidung des Wagens tragen die Wappen der beteiligten Vertragspartner Frankreichs, Spaniens, Schwedens und des Reiches. Die zusammengelegten Zügel führt Concordia und präsentiert sinnstiftend für die Einheit ein Bündel von vier Pfeilen.2

Dem Wagen folgt Fama, die mit zwei Posaunen Frieden und Ruhm des Kaisers verkündet. In ihrem Schlepptau hat sie den gefesselten Krieg und dessen negative Begleiterscheinungen, den schlangenfalschen Neid (Invidia), die menschenverzehrende Zwietracht (’Tiscortia) und den rasenden Zorn (Ira).

ALS

  • 1. Zum Triumphwagenmotiv: Ausst. Kat. Stuttgart 2012, 109–114. – Kaulbach 2003a, S. 183–188. – Kaulbach 1997, S. 327–328.
  • 2. Dieses Motiv orientiert sich niederländischen Löwen, der mit seinem Bündel aus sieben Pfeilen die unabhängingen nördlichen Provinzen der Niederlande versinnbildlicht. Es wurde besonders im Unabhängigkeitskampf während des Achtzigjährigen Krieges verwendet, siehe etwa HB 303, Kapsel 1313