Anlässlich des niederländischen Sieges gegen Spanien bei Nieuwpoort fertigte Jan Pietersz. Saenredams1 einen Stich an, der den Leo Belgicus als Verteidiger der Religion und des Vaterlandes auf einem Triumphwagen präsentiert. Georg Keller kopierte das Blatt, verzichtete aber auf die ausführliche subscriptio.
Der Triumphwagen bedient über Zierschmuck und Personal das gesamte Programm der Friedensikonografie: Der Belgische Löwe führt den Freiheitshut auf einer Lanze mit sich und bewacht sowohl das Buch der Religion, als auch einen Lorbeerschild mit Handschlag und Pfeilbündel.2 Letzteres symbolisiert die vereinigten nördlichen Provinzen, die unter Führung Moritz von Oraniens den Sieg über Spanien errungen hatten. Stellvertretend für den Stadthalter erwächst aus einem Stumpf im Heck des Wagens ein junger Orangenbaum mit dessen Wappen.
Ganz vorne sitzt neben Prudentia auch Victoria, die eine Lanze mit den Wappen zurückgewonnener Städte in die Höhe hält. Sie thront auf einem Bündel eroberter Fahnen und führt mit ihrer linken Hand eine Kette, welche die gefangenen Spanier bändigt; unter diesen befindet sich auch der Heerführer Francisco de Mendoza. Zugkraft des ganzen Triumphes aber ist die Eintracht (Concordia), die mit Zepter und drei Pfeilen voranschreitet, während die Wachsamkeit (Vigilantia) und das glückliche Vaterland (Feliciter Patria) den Zug begleiten. An der Spitze des Siegeszuges marschieren dicht gedrängt Soldaten, die symbolisch für die im Krieg Gefallenen einen Sarg mit leeren Wappen tragen. In der himmlischen Sphäre darüber schwebt Fama, welche den Sieg in Ewigkeit verkündet. Sie wird begleitet von einer Puttenschar, die mit vielfältigen Friedenssymbolen versehen ist.
Die Prozession orientiert sich an Triumphzügen, wie sie anlässlich der Rückkehr siegreicher Herrscher in der Antike abgehalten wurden. Zur Belustigung der Zuschauer und Legitimierung des Herrschers präsentierten diese nicht nur Gefangene und Kriegsbeute, sondern ließen das Geschehen musikalisch begleiten.
Saenredams Stich diente nicht nur Keller als Vorlage. 1654 erschien im Verlag von Hugo Allard eine Neuauflage anlässlich der Siege im Ersten niederländisch-englischen Seekrieg.3 Hier sitzt Pax im Triumphwagen und der Leo Belgicus ist an die Spitze des Zuges gerückt. Im Wagen befinden sich außerdem die Admirale der niederländischen Flotte, Cornelis Tromp und Michiel de Ruyter, denen die entscheidenden Siege zugeschrieben wurden.4
ALS
Anlässlich des niederländischen Sieges gegen Spanien bei Nieuwpoort fertigte Jan Pietersz. Saenredams einen Stich an, der den Leo Belgicus als Verteidiger der Religion und des Vaterlandes auf einem Triumphwagen präsentiert. Georg Keller kopierte das Blatt, verzichtete aber auf die ausführliche Bildunterschrift.
Der Triumphwagen bedient über Zierschmuck und Personal das gesamte Programm der Friedensikonografie: Der Belgische Löwe führt den Freiheitshut auf einer Lanze mit sich und bewacht sowohl das Buch der Religion, als auch einen Lorbeerschild mit Handschlag und Pfeilbündel. Letzteres symbolisiert die vereinigten nördlichen Provinzen, die unter Führung Moritz von Oraniens den Sieg über Spanien errungen hatten. Stellvertretend für den Stadthalter erwächst aus einem Stumpf im Heck des Wagens ein junger Orangenbaum mit dessen Wappen.
Ganz vorne sitzt neben Prudentia auch Victoria, die eine Lanze mit den Wappen zurückgewonnener Städte in die Höhe hält. Sie thront auf einem Bündel eroberter Fahnen und führt mit ihrer linken Hand eine Kette, welche die gefangenen Spanier bändigt; unter diesen befindet sich auch der Heerführer Francisco de Mendoza. Zugkraft des ganzen Triumphes aber ist die Eintracht (Concordia), die mit Zepter und drei Pfeilen voranschreitet, während die Wachsamkeit (Vigilantia) und das glückliche Vaterland (Feliciter Patria) den Zug begleiten. An der Spitze des Siegeszuges marschieren dicht gedrängt Soldaten, die symbolisch für die im Krieg Gefallenen einen Sarg mit leeren Wappen tragen. In der himmlischen Sphäre darüber schwebt Fama, welche den Sieg in Ewigkeit verkündet. Sie wird begleitet von einer Puttenschar, die mit vielfältigen Friedenssymbolen versehen ist.
Die Prozession orientiert sich an Triumphzügen, wie sie anlässlich der Rückkehr siegreicher Herrscher in der Antike abgehalten wurden. Zur Belustigung der Zuschauer und Legitimierung des Herrschers präsentierten diese nicht nur Gefangene und Kriegsbeute, sondern ließen das Geschehen musikalisch begleiten.
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