Die Vorderseite der Medaille zur
Zweihundertjahrfeier der Augsburger Konfession zeigt das Brustbildnis
Martin Luthers und die ihn umgebenden Wappen der sieben Unterzeichner der
Confessio Augustana. Das Motiv der wahren Religion bestimmt den Tenor des Avers: “Die Bekenner und Verteidiger treten vor Kaiser Karl V. auf dem Augsburger Reichstag am 25. Juni 1530 öffentlich für die Wahrheit ein”.
Auf der Rückseite sitzt Fides unter einer Palme und legt der nackten Wahrheit den Arm um die Hüfte. Während sie selbst die heilige Bibel und ein Kreuz trägt, wartet Veritas nur mit einem Palmzweig auf. Dafür überstrahlt sie alles mit ihrer Reinheit, die jene Charaktereigenschaft symbolisierende Sphäre über ihrem Kopf findet sich auch am Tempel links außen, auf den sie deutet. Diese damit gemeinte wahre Kirche wird nunmehr vor allen schädlichen Einflüssen bewahrt, wie eindrücklich der Erzengel Michael verdeutlicht, der mit seinem Flammenschwert den Teufel abwehrt. Zu Füßen der weiblichen Personifikationen liegen neben Tiara, Kardinalshut und Ablassbriefen [AFLAAT] weitere, aus protestantischer Sicht, verwerfliche Symbole des Katholizismus. Im Hintergrund meißelt Chronos “CC” in eine Pyramide, Zeichen für die Zweihundertjahrfeier.
Durch ihre Darstellung korrespondiert die Medaille mit anderen 1730 entstandenen Stücken: Im Gegensatz zu den Beispielen von 1630 fallen sie weniger durch visuelle Bibelzitate als vielmehr durch ein differenziertes Bildprogramm auf.
ALS