Die Jubiläums-Feiern des Augsburger Bekenntnisses von 1730 fanden im Vergleich zur ersten Hundertjahrfeier wesentlich ausgedehnter statt. In Augsburg und Wittenberg dauerten sie insgesamt vier Tage – vom 24. bis 28. Juni. Für mehrere Festlichkeiten sind ephemere Triumphbögen und Altäre belegt, die in den verschiedenen Kirchen aufgestellt wurden. Ein Beispiel dafür sehen wir in der hier dargestellten Ehrenpforte aus der St. Jakobi-Kirche zu Augsburg.
Der Bogen trägt Statuen der Fürsten, die 1530 die Confessio Augustana unterzeichneten: Georg Markgraf zu Brandenburg, Ernst I. Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Johann Kurfürst zu Sachsen, Wolfgang Fürst zu Anhalt und Philipp I. Landgraf zu Hessen. Am Torbogen hingegen befinden sich Medaillons von Melanchthon und Luther. Auf den vorgelagerten Konsolen vor den Säulen stehen zudem Johann Friedrich Herzog von Sachsen und Franz Herzog zu Lüneburg, die auf die in der Bogenarchitektur angebrachten Friedenssymbole explizit hinweisen.
Die flankierenden Personifikationen des Glaubens und der Liebe halten erklärende Tafeln zu den fürstlichen Persönlichkeiten empor, wohingegen die beiden Putti Schriftrollen mit der Auflösung der Embleme präsentieren. Das Blatt wurde in Johann Michael Roths Augspurgisches Iubel-Gedächtnüs aufgenommen, erhielt aber nicht wie einige andere Darstellungen einen erklärenden Text.
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