Das reich illustrierte Gedenkblatt zeigt die Friedensverhandlungen zwischen dem Kaiser und den Osmanen nahe Passarowitz. Dabei folgt es einem Erzähltypus in Form einer Bildreportage, die sich seit dem Westfälischen Frieden etabliert hatte (vgl. HB 15261, Kapsel 1220).
Die Einzelszenen dienten ein Jahr später als Buchillustrationen in "Der Höchst-erwünscht- und beglückte Schluß des Dritten Feldzugs auf dem Hungarisch- und Venetianischen Kriegs- und Friedens-Theatro" (Leipzig: Beotius, 1719).
Die kaiserlichen und venezianischen Gesandten waren mit den britischen Friedensunterhändlern in Passarowitz untergebracht, wohingegen sich die osmanischen Diplomaten zusammen mit den niederländischen Mediatoren in einem Lager vor der Stadt befanden (siehe auch MS 869, Kapsel 1429). Der Plan unter Nr. 1 sowie die Ansicht Nr. 2 zeigen das für die Konferenz errichtete Zelt mit seinen vier Eingängen für die kaiserlichen (K), englischen (L), türkischen (N) und niederländischen Teilnehmer (M). Darunter (Nr. 3–6)1 ist die Ankunft der Hauptbevollmächtigten und der Beginn der Verhandlungen wiedergegeben. Links unten ist der Friedensschluss zwischen Venedig und den Osmanen (Nr. 8), oben zwischen Letzteren und dem Reich (Nr. 9) dargestellt. Die größte Aufmerksamkeit widmete der Künstler dem Abkommen zwischen den Osmanen und dem Kaiser (Nr. 7). Der Einblick in das Konferenzzelt ist eindrucksvolles Zeugnis frühneuzeitlicher Diplomatie: nicht nur die Anordnung im Raum entspricht dem unter Nr. 1 gezeigten Plan. Neben den Gesandten, Unterhändlern und Schreibern (G, H und J) sind auch Dolmetscher (I, K und L) beteiligt. Links sitzen die kaiserlichen Diplomaten Damian Hugo von Virmondt (A) und Michael Talman (B), gegenüber die osmanischen Botschafter Ibrahim Aga (E) und Mehmed Efendi (F). An den beiden anderen Längsseiten haben die Friedensunterhändler Sir Robert Sutton (C) und Jacob, Graf von Coliers (D) Platz genommen. Das Bildfeld darunter präsentiert eine Karte, die die Grenzverschiebungen – geregelt in Artikel zwei bis sechs – markiert: der Bereich unterhalb der gepunkteten Linie fiel bis etwa zur Zweigstelle des Flusses Morava an das Kaiserreich.
ALS
Das reich illustrierte Gedenkblatt zeigt die Friedensverhandlungen zwischen dem Kaiser und den Osmanen nahe Passarowitz. Dabei folgt es einem Erzähltypus in Form einer Bildreportage, die sich seit dem Westfälischen Frieden etabliert hatte.
Die Einzelszenen dienten ein Jahr später als Buchillustrationen in Der Höchst-erwünscht- und beglückte Schluß des Dritten Feldzugs auf dem Hungarisch- und Venetianischen Kriegs- und Friedens-Theatro, einer in Leipzig erschienenen Buchausgabe der Beschreibungen zum Krieg zwischen dem Osmanischen Reich und der Republik Venedig.
Die kaiserlichen und venezianischen Gesandten waren mit den britischen Friedensunterhändlern in Passarowitz untergebracht, wohingegen sich die osmanischen Diplomaten zusammen mit den niederländischen Mediatoren in einem Lager vor der Stadt befanden. Der Plan unter Nr. 1 sowie die Ansicht Nr. 2 zeigen das für die Konferenz errichtete Zelt mit seinen vier Eingängen für die kaiserlichen (K), englischen (L), türkischen (N) und niederländischen Teilnehmer (M). Darunter (Nr. 3–6) ist die Ankunft der Hauptbevollmächtigten und der Beginn der Verhandlungen wiedergegeben. Links unten ist der Friedensschluss zwischen Venedig und den Osmanen (Nr. 8), oben zwischen Letzteren und dem Reich (Nr. 9) dargestellt. Die größte Aufmerksamkeit widmete der Künstler dem Abkommen zwischen den Osmanen und dem Kaiser (Nr. 7). Der Einblick in das Konferenzzelt ist ein eindrucksvolles Zeugnis frühneuzeitlicher Diplomatie: nicht nur die Anordnung im Raum entspricht dem unter Nr. 1 gezeigten Plan. Neben den Gesandten, Unterhändlern und Schreibern (G, H und J) sind auch Dolmetscher (I, K und L) beteiligt. Links sitzen die kaiserlichen Diplomaten Damian Hugo von Virmondt (A) und Michael Talman (B), gegenüber die osmanischen Botschafter Ibrahim Aga (E) und Mehmed Efendi (F). An den beiden anderen Längsseiten haben die Friedensunterhändler Sir Robert Sutton (C) und Jacob Graf von Coliers (D) Platz genommen. Das Bildfeld darunter präsentiert eine Karte, die die Grenzverschiebungen – geregelt in Artikel zwei bis sechs – markiert: der Bereich unterhalb der gepunkteten Linie fiel bis etwa zur Gabelung des Flusses Morava an das Kaiserreich.
ALS