Friedensrepräsentationen
Friedens-Gedancken

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Exzerpt:

schmuckloser Gelegenheitsdruck;

Zeitgenossen haben nach dem Dichterlexikon von Erdamnn Neumeister das Werk wohl geschätzt, "[...] ein sehr fein gearbeitetes und kraftvolles Gedicht"; 

Auftrag für die Friedensfeierlichkeiten in Jena,

scheinbar für einen weiten Hörerkreis, da in deutscher Sprache verfasst (nicht nur die akademischen Bürger)

Inhalt des Gedichts:

1-8 Freude über den Frieden

9-16 Friedenssehnsucht

17-64 Kriegszustand geschildert, Grausamkeit

65-160 Einzug Frieden, Vorstellung Frieden (Repräsentation)

161-180 Huldigung Gott, Kaiser, Fürsten; Ausruf Krieg gegen revolutionäre England (Aussprechen für Monarchie/Absolutismus)

Druckort Jena: nach dem Krieg erste Blütezeit der Universität Jena, dadurch vermehrt Buchdruck, Buchhandel und Verleger in der Stadt; 1700 Jena zweitgrößtes Zentrum des deutschen Buchhandels nach Leipzig; (vgl. http://www.jenanews.de/index.php/informationen/jena/geschichte-der-stadt, Stand 12.07.16, 14:04 Uhr)

Frieden wird als Fürsten Sohn bezeichnet à Abspielung auf den Vertrag und als Fürstenkind (V.135)

Auch hier Verwendung von West und Nord für Frankreich und Schweden? (V.59f); der Norden hat aufgehört, „daß Teutsche Schiff zu plagen“, jetzt weht „der sanffte West“

Frieden reichsweit (V.119), außerdem Friedensvertrag bewertet: „Hat aber auch die Welt in allen ihren Jahren/ […] So einen langsamen (doch festen) Schluß erfahren?“ (V.125-127) auch die Dauer wird genannt (V.129); insgesamt Beschreibung des Friedensschlusses und den Verhandlungen in Münster und Osnabrück à Ausdruck neues staatsrechtliches Denken (Ignasiak, S.43) (V.129-136)

Mars wird hier nicht in das Osmanische Reich verband, sondern soll nach England gehen, wo gerade die Revolution war und der König abgesetzt wurde

Abschließend in der letzten Strophe und den letzten Versen Huldigung Kaiser und Fürsten (V.179)

„Du grausames Metall must wieder lernen pflügen.“ (V.157)

„Gerechtigkeit und Friede die geben immerdar einander Kuß umb Kuß“ (V.171f)

„Die Hirten haben schon der Heerde vor gesungen:

Ihr unsre Luft/ die ihr hier in der Weide seyd/

Geht hin und füttert euch/ und spielt mit ewren Jungen/

Und lebet so mit uns in stoltzer sicherheit!“

 

„Ey stimme wieder an/ du frische Feldschallmeye/

Die Melodey/ die du vom Damon hast gehört!

Ey spiele wieder auff das andere/ das newe/

Das uns bey Sommerszeit der Tityrus gelehrt“ (V.101-104)

Güldner Friede als festes Begriffspaar auch hier (V.74)

Wie in den anderen Gedichten wird der Frieden vor allem mit Superlativen beschrieben (V.8)

Deutschland selbst verschuldet in Kriegssituation gelandet, Zwietracht zwischen den Konfessionen hat zu Krieg geführt (V.17-20); Beschreibung der Kriegsgrausamkeiten (V.21-24)

Beschreibung nach Ignasiak, S.40: die Beschreibung des Krieges gleicht dem Zustand der Hölle

Krieg jedoch nur mit einem Frieden zu beenden, für den gekämpft werden muss (V.80)

„Acker-Leute Trost/ der Nahrung Edelstein“ (V.68)

Der Frieden bringt die Heuernte wieder (V.95)

„ewiger Vertrag“ (V.112)

Carthaune = die Mutter der Gefahr (wurde gespielt, wenn der Feind kam oder Ausruf zur Schlacht?) (V.56)

Feldschallmeye (V.101)

„Schweig meine Pieri“ à Pieri = Küstenlandschaft am Olymp, hier wohnen die Musen à die Kunst produziert nicht während des Krieges

Der Friede ist jedoch „der guten Künste Meister“ (V.69)