Friedensrepräsentationen
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Der auf Ps 85,11 basierende Kuss zwischen Friede und Gerechtigkeit war im 16. Jahrhundert ein gängiges Friedenssymbol und spielte auch bei den Feierlichkeiten nach Abschluss des Nürnberger Friedensexekutionstages im Jahre 1650 eine besondere Rolle. Nach der Vertragsunterzeichnung nahmen die Abgeordneten vor den Toren der Stadt an einem Festmahl mit anschließendem Feuerwerk teil und bestaunten kleinere Aufführungen, in denen ConcordiaPax und Discordia auftraten. Im ersten Teil von Sigmund von Birkens aufgeführtem "Teutschlands Krieges-Beschluß/ und FriedensKuß/" widmet sich eine Szene eben diesem Kussmotiv. Sowohl das Vorblatt des Schauspieltextes als auch die Figurengruppe über dem Hauptportal der Festbaracke zeigten wie sich Gerechtigkeit und Friede küssen.1

Der Autor der Inschrift auf der Medaillenrückseite ist zwar namentlich nicht bekannt, stammt aber mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Nürnberger Dichterkreis. Gerd Dethlefs wies nach, dass sich der Wortlaut ebenfalls in einer Verordnung des Nürnberger Rates anlässlich des Friedensfestes vom 21. Juni 1650 wiederfindet. Der Sebalder Prediger Johann Dillherr, der häufiger an diesen Erlässen beteiligt war, pflegte enge Kontakte zum Pegnesischen Blumenorden.

ALS

  • 1. Für eine Abbildung der Festbaracke siehe HB 907, Kapsel 1220.