Das vorliegende Blatt setzt sich aus mehreren Werken zusammen. Das Hauptbild im oberen Teil zeigt die Übergabe der Augsburger Konfession, die in den handschriftlichen Notizen erläutert wird. Die aufgeklebten Kartuschen und das kolorierte Versatzstück stammen aus anderen Gedenkblättern. Das Augsburger Friedensgemälde von 1656 des Monogrammisten HIBF lag der Darstellung des bischöflichen Residenzsaales zugrunde.1 Verwendet wurde allerdings eine Kopie des Stiches, die sich ebenfalls im Germanischen Nationalmuseum befindet (HB 4502). Beide gehen auf den 'Urtypus' dieser Darstellung zurück, den Michael Herr (HB 6895) entwarf. Während beide Kartuschen aus dem Augsburger Friedensgemälde von 1763 (HB 6717) stammen, handelt es sich bei dem Mittelstück um die Innenseite eines aufgeklebten Faltbriefes mit den 21 Artikeln der Confessio Augustana (HB 26676). Diese Form der Gedenkgraphik bildete sich unter den Augsburger Kupferstechern im Rahmen der Zweihundertjahrfeier der Confessio aus und stammt in diesem Fall von Gottfried Rogg.
Kaulbach 2013, S. 135, Kat.-Nr. 86. – Marsch 1980, S. 95–96.
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