Der Pfarrer und Pietist Samuel Gotthold Lange (1711–1781) schrieb anlässlich des Friedens von Hubertusburg 1763 seine panegyrische Ode über Friedrich II. (1712–1786), in der er den Monarchen Gott gleich darstellt, wenn er schreibt, dass jeder, der für den Frieden kämpft: „wie Gott, ein Fürst des Friedens sey“. Krieg als Mittel zur Wiederherstellung und/oder Sicherung des Friedens wird dadurch als legitim. „So gern als er [Friedrich II.] den Krieg vermieden, so willig schenkt er auch den Frieden. So handelt Gott und Friederich.“ Vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse scheinen diese Verse äußert ironisch. Preußen war 1756 als Reaktion auf die Angriffspläne Russlands und Österreichs in Sachsen einmarschiert und hatte so den Siebenjährigen Krieg begonnen. Lange beschreibt den Preußenkönig jedoch als Friedensbringer und stellt ihn dafür mit traditionellen Friedenssymbolen dar: „Die Fackel in der linken zündet, was Er von Waffen vor sich findet, Auf die Er trit. Nur dis wolt Er.“
Der Verfasser geht in seiner Ode nicht auf die Verhandlungen auf Hubertusburg oder das Zusammenspiel verschiedener Mächte ein. Der Krieg hatte sich mit den Jahren nicht zu Preußens Vorteil entwickelt. 1762 lag es eingekesselt zwischen seinen Feinden. Erst der plötzliche Tod der russischen Zarin Elisabeth I. brachte die Wende. Nachdem ihr Nachfolger Peter III. sofort bereit war mit Preußen Frieden zu schließen, willigte auch Österreich 1762 ein entsprechende Verhandlungen mit dem preußischen Kurfürsten aufzunehmen. Lange spricht Friedrich II. allerdings den alleinigen Verdienst am Ende des Siebenjährigen Krieges und dem erfolgreichen Abschluss des Vertrages zu. Preußen hatte sich nach dem Siebenjährigen Krieg zwar als fünfte europäische Großmacht etabliert, die historische Forschung betont jedoch, dass Friedrich II. keines seiner eigentlichen Kriegsziele erreicht habe.
FB