Friedensrepräsentationen
Die schönsten 7. Friedens-Schätze/ Damit der Allerhöchste nach so lang- und sehnlich-gehoffter ... Friedens-Hoffnung :, Pon Za 575 b/2, QK

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Die schönsten 7. Friedens-Schätze/ Damit der Allerhöchste nach so lang- und sehnlich-gehoffter ... Friedens-Hoffnung :
Untertitel
Zu Hoch-zeitlicher Ehren-Frewde/ Den ... Herrn M. Gottfried Andreae, Trew-fleissigen Mit-Arbeiter am Hause des Herren zu Borna; Breutigam: Und ... Die ... Jungfer Marien/ Des ... Herrn Johan Dietzens ... Stadt-Richters ... Tochter: Braut: Gleich mit ihrem ... Ehestande ... gesegnet ... unnd beschehret hat / In Jubel-frewdigem Ehren-Gedächtnis gesetzet ... Von ... M. Mart. Rinckharten ... 1649.
PPN
536880530
Inventarnummer/Signatur
Pon Za 575 b/2, QK
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Hersteller
Hersteller
Herstellerrolle
Drucker
Herstellungsort
Datierung
Datum
1649
Seiten/Blätter GESAMT
4 Bl.
Literatur
VD17-Nr.
3:637870Z
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Franziska Bauer
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Auswahl Diss.
Dissertation Bauer
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Rinckart.jpg
Kommentar:

Das Gedicht wurde für die Hochzeit von Gottfried und Maria Andreae geschrieben. Gottfried Andreae (1618–1675) war Theologe in Eilenburg.

Anmerkungen:

Kirchenfrieden: Begriff mit mehreren Bedeutungen 1) Einigkeit Geistlicher in gottesdienstlichen Angelegenheiten, 2) öffentliche Sicherheit kirchlicher Orte, Personen und Sachen, 3) Regel des Papstes über Kriege im Namen Gottes

Burgfrieden: im Mittelalter Hohheitsbereich um eine Burg, in dem Fehden unter Androhung von Strafen verboten waren

Hausfrieden: autoritäre (in der FNZ meist patriarchalische) Gewalt über Haus und Hof

Gottesfrieden: Zusammenarbeit von weltlicher und geistlicher Macht im MA, im HRR Gottesfrieden = Vorbild für Landfrieden

Reichsfrieden:

Landfrieden: im MA vertragsmäßiger Verzicht bestimmte Landschaften durch Gewalt zu enteignen oder Rechtsansprüche durchzusetzen

Bettfrieden:

Ausstellungstext:

Ein Jahr nach dem Westfälischen Frieden fand die Hochzeit des Eilenburger Theologen Gottfried Andreae (1618–1675) und seiner Frau Maria statt. Zu diesem Anlass verfasste der Pfarrer Martin Rinckart (1586–1649) ein Gedicht, in dem er Bezug auf den kürzlich geschlossenen Frieden nahm. Dafür unterscheidet er in seinem Text zwischen sieben Friedenstypen, die er hierarchisch vorstellt. An erster Stelle wird der Gottesfrieden (Pax Dei) als der ursprüngliche Frieden definiert. Er beschreibt die Verbindung zwischen den Menschen und Gott, die als höchster Friedensschatz angesehen werden kann. Davon ausgehend wird der Kirchenfrieden eingeführt. Hier spricht Rinckart vor allem von der öffentlichen Sicherheit in kirchlichen Orten. Er stellt den Kirchenraum als stets friedlichen Ort vor. Anschließend nennt er Reichs-, Burg- und Landfrieden als Arten des Friedens, die den gesellschaftlichen Alltag und das Zusammenleben der Menschen direkt betreffen. Rinckart schreibt es allerdings Gott zu, gegensätzliche Positionen wieder zu einen und nicht den politischen Akteuren. Durch den Frieden im Reich können Gewerbe und Landwirtschaft gewinnbringend betrieben werden. Abschließend geht der Autor auf den Haus- und Bettfrieden ein. So sind auch ein harmonisches Eheleben und ein geordneter Haushalt Garanten für einen allgemeinen Frieden. Denn dieser kann erst erreicht werden, wenn in den sieben beschriebenen Ebenen Friede herrscht. Rinckart betont jedoch auch, dass dies ohne Gottes Hilfe nicht möglich sei. 

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