Friedensrepräsentationen
Der Mars ist nun im Ars, HB 25059, Kapsel 1314

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Objekt
Objektart
Druckgraphik
Gattung
Gedenkblatt
Titel/Incipit
Der Mars ist nun im Ars
Titelzusatz
Allegorie auf den Frieden und den toten Mars
Inventarnummer/Signatur
HB 25059, Kapsel 1314
Verwalter
Verwalter (Ort)
Weiteres Exemplar
Inventarnummer dupl.
HB 12052, Kapsel 1314
Verwalter dupl.
Verwalter (Name) dupl.
Verwalter (Ort) dupl.
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verleger
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Herstellungsort
Technik
Kupferstich
Radierung
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1648
Verbale Datierung
nach 1648
Messung
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
35,5 x 25,3
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel Beschreibung
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 1076
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
Bd. VII, S. 345, Nr. P-2214
Literatur
Seitenzahl
Nr. 1565
Literatur
Seitenzahl
S. 199–200, Abb. 165
Literatur
Seitenzahl
S. 31, Kat.-Nr. 39
Literatur
Seitenzahl
Bd. III, S. 226, Kat-Nr. 663
Literatur
Seitenzahl
S. 61–63, Kat.-Nr. 28
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 199
Literatur
Kurztitel
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 114
Literatur
Seitenzahl
S. 76–79
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB25059_A4.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB12052_01.tif
Kommentar:

Das Blatt behandelt das Kriegsende und die damit verbundene neue Blüte für Kunst und Handel. Verschiedene Bildfelder, die Kunst (lat. ars) und Gesetz (lat. lex) einander gegenüberstellen, rahmen den Text “Der MARS ist nun im ARS” ein. Der geschlagene Mars – “Mars unser alter Kriegs Leuth Gott, Ligt Hier in Armis und ist Thot.”1 – ist samt der vom Kriegsschauplatz abziehenden Infanterie und Kavallerie im unteren Bildfeld dargestellt, während das obere Szenen aus Handel und Landwirtschaft sowie ein pastorales Idyll zeigt.

Vor allem im Text liegt eine obszöne Würze. Der Autor Georg Greflinger spielt an mehreren Stellen mit den Begrifflichkeiten, wobei er sowohl mit der altdeutschen Übersetzung des Wortes “Ars” als auch mit den Genii der drei lateinischen Hauptschlagworte operiert.2 Ein Hinweis darauf, wann das Blatt erschienen sein könnte, liefert ein Druck des Nürnberger Verlages von Paulus Fürst.3 In ihm heißt es über den Abzug des Heeres: “Dieser ist nun kein Soldat der noch Sold noch Fahnen hat”. Der Text bezieht sich damit auf die ungeklärte Frage des Truppenabzugs, der zwar im Westfälischen Frieden beschlossen, aber erst im Rahmen des Nürnberger Friedensexekutionskongress eingeleitet wurde. Somit dürfte das Spottblatt zwischen 1648 und 1650 entstanden sein.

ALS

  • 1. Weiter: “Mars mit seine waffen Ist Hier entschlaffe” bezieht sich auf das Motiv des schlafenden Mars, das schon seit der Mitte des 16. Jahrhunderts für die Niederlande belegt ist, siehe hierzu Dlugaiczyk 2005, S. 123–131.
  • 2. Das Gedicht wurde erstmals in Greflingers Gedichtsammlung "Seladons Weltliche Lieder" (Frankfurt am Main 1651) Bd. IX, S. 171–173 veröffentlicht (allerdings ohne Illustrationen). Für eine zeitgenössisches Flugschrift der gleichen Thematik siehe “DESCRIPTIO, Das ist: Eigendliche und gründliche Beschreibung/ Was ARS, LEX, MARS Für wunderbahre Thiere seynd”.
  • 3. Die vorliegenden Beispiele aus dem Kölner Verlag Georg Altzenbach wurden in Anlehnung an das Nürnberger Blatt gefertigt und varriieren nur geringfügig in Text und Bildanordnung. Ein Blatt Fürsts im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Westfälisches Landesmuseum, Münster, Inv.-Nr. C-10144 LM.
Ausstellungstext:

Das Blatt behandelt das Kriegsende und die damit verbundene neue Blüte für Kunst und Handel. Verschiedene Bildfelder, die Kunst (lat. ars) und Gesetz (lat. lex) einander gegenüberstellen, rahmen den Text ”Der MARS ist nun im ARS“ ein. Der geschlagene Mars – ”Mars unser alter Kriegs Leuth Gott, Ligt Hier in Armis und ist Thot.“ – ist samt der vom Kriegsschauplatz abziehenden Infanterie und Kavallerie im unteren Bildfeld dargestellt, während das obere Szenen aus Handel und Landwirtschaft sowie ein pastorales Idyll zeigt.

Vor allem im Text liegt eine obszöne Würze. Der Autor Georg Greflinger spielt an mehreren Stellen mit den Begrifflichkeiten, wobei er sowohl mit der altdeutschen Übersetzung des Wortes Ars als auch mit den Genera der drei lateinischen Hauptschlagworte operiert. Ein Hinweis darauf, wann das Blatt erschienen sein könnte, liefert ein Druck des Nürnberger Verlages von Paulus Fürst. In ihm heißt es über den Abzug des Heeres: ”Dieser ist nun kein Soldat der noch Sold noch Fahnen hat“. Der Text bezieht sich damit auf die ungeklärte Frage des Truppenabzugs, der zwar im Westfälischen Friedenbeschlossen, aber erst im Rahmen des Nürnberger Friedensexekutionskongress eingeleitet wurde. Somit dürfte das Spottblatt zwischen 1648 und 1650 entstanden sein.

ALS