Friedensrepräsentationen
Der bey dem allgemeinen Welt-Friede von dem Grossen Augustus geschlossene Tempel des Janus auf dem lang-gewünschten Frieden-Feste Welches im Jahr 1698 in Hamburg gefeiret ward, Mus.ms. 11481

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Objekt
Objektart
Notenmanuskript
Titel/Incipit
Der bey dem allgemeinen Welt-Friede von dem Grossen Augustus geschlossene Tempel des Janus auf dem lang-gewünschten Frieden-Feste Welches im Jahr 1698 in Hamburg gefeiret ward
Inventarnummer/Signatur
Mus.ms. 11481
Verwalter
Verwalter (Ort)
Zugehörigkeit
Inv.nr./Signatur
Art
Libretto (Druck)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Komponist
Herstellungsort
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1698
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Bearbeitung
Bearbeiter
Sabine Ehrmann-Herfort
Dokumentation
Begonnen
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Mus ms. 11481_01.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Mus. ms. 11481_02.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Mus. ms. 11481_03.tif
Ausstellungstext:

Bereits in seiner als „Singe-Spiel“ bezeichneten Oper „Der bey dem allgemeinen Welt-Friede von dem Grossen Augustus geschlossene Tempel des Janus“, die in Hamburg zuerst 1698 anlässlich des Friedens von Rijswijk aufgeführt und dann 1712 mitten im Spanischen Erbfolgekrieg wiederholt wird, bringt der Hamburger Komponist Reinhard Keiser (1674–1739) in für die Stadt unruhigen Zeiten eine anachronistische Friedens-Vision auf die Bühne. Die Oper basiert auf einem Text des Hamburger Dichters Christian Heinrich Postel (1658–1705).

Im Stück erscheint dem römischen Kaiser Augustus und seiner Ehefrau Livia im Traum ein Adler, der das österreichische Wappen in den Himmel trägt, während eine Stimme prophezeit, Augustus werde im österreichischen Kaiser weiterleben, der seinerseits Deutschland den Frieden bringe.

Der Friede wird im vorliegenden Opernwerk mit dem bekannten Bild der Schließung des Janus-Tempels durch Augustus verknüpft und zugleich als politische Vision und als Traumerfahrung präsentiert, wobei die Friedensprophezeiung direkt mit dem habsburgischen Kaiserhaus verbunden ist. Im Libretto findet man an dieser traumhaft-entrückten Stelle die folgende Regieanweisung: „Nachdem Augustus und Livia eingeschlaffen, höret man eine stille Musick von Flöten, welche sich in eine frische Musick von ‚Haut-bois‘ verändert“. Dazu komponiert Keiser Instrumentalmusik, zunächst ein „Trio con Flauti“, danach ein „Prelude Con Oboj è Violini“ in F-Dur. Arkadisch konnotierte Flöten und Oboen, außerdem französisch inspirierte Tänze und die Tonart F-Dur setzen hier den Frieden musikalisch in Szene.

SEH