Friedensrepräsentationen
So kömmt die kühne Tapferkeit, Magdeburg Mus. 2211

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Objekt
Objektart
Notendruck
Titel/Incipit
So kömmt die kühne Tapferkeit
Untertitel
Als / Das Wol–Löbliche / Collegium / Der / Hrn. Bürger–Capitaines / Der Stadt Hamburg / Bey beglückter Gegenwart / Dessen respective Hohen und Geehrtesten / Eingeladen / D. 30. Aug. Ao. 1736 / Sein Jährliches / Ehren– und Freuden–Mal / Feierlich begieng.
Titelzusatz
TVWV 15:9b
Inventarnummer/Signatur
Magdeburg Mus. 2211
Verwalter
Verwalter (Ort)
Zugehörigkeit
Inv.nr./Signatur
Art
Libretto (Druck)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Komponist
Hersteller
Herstellerrolle
Herausgeber
Herstellungsort
Datierung
Datum
1736
Literatur
Bearbeitung
Bearbeiter
Sabine Ehrmann-Herfort / Kathrin Fischeidl
Bearbeitungsstatus
Begonnen
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Magdeburg_Mus_2211.png
Kommentar:

In seiner Serenata „So kömmt die kühne Tapferkeit“ für 2 Soprane, Alt, Tenor, 2 Bässe, vierstimmigen Chor, Flauto piccolo, Violino solo, 2 Violoncelli soli, Streicher und Basso continuo aus der Kapitänsmusik von 1736 (TVWV 15:9b) experimentiert Georg Philipp Telemann mit musikalischen Illustrationen des Friedens. In der Arie Nr. 3, „Entledigt, ihr Helden, die streitbaren Hände“, deutet er den Frieden vorrangig als Ruhezustand, zu dessen Veranschaulichung er Triolenläufe, Triller, gehaltene Ruhenoten und Generalpausen nutzt. Bereits im dazugehörigen Librettotext, der ein weiteres Mal vom Hamburger Theologen und Dichter Joachim Johann Daniel Zimmermann (1710–1766) stammt, finden sich mit den Bildern „Lorbeer“, „Palmen“ oder „Schwerter zu Pflugscharen“ zentrale Topoi der Friedensdarstellung. Musikalisch zeichnet Telemann den scharfen Stahl der Schwerter figürlich durch melismatische Sechzehntel- und Zweiundreißigstel-Bewegungen nach und verweist mit dieser musikalischen Vorstellung von Kriegsgerät zugleich auf dessen neue Funktion als Friedensinstrument („und lasset die Säbel zu Sicheln verschmieden“).

Den Abschluss des ersten freudigen Teils der Serenata bildet der Chor der Schäfer, dessen mit „Pastorel“ überschriebener Satz in Es-Dur den Bezug zur arkadischen Ideallandschaft herstellt, die in der Musik durch Hirten, Nymphen, Flöten, Tänze und Echoeffekte vorgestellt wird. Der dazugehörige Vokalsatz ist homophon, deklamierend, mit einer melismatischen Melodielinie im Sopran über langgehaltenen Liegetönen, welche die Friedensruhe illustrieren.

SEH