Der Dresdener Superintendent und Prediger an der Kreuzkirche, Johann Joachim Gottlob am Ende (1704–1777), hielt die in diesem Druck vorliegende Predigt anlässlich des sächsischen Friedensfests auf den Frieden von Hubertusburg am 21. März 1763. Er predigt aus großer persönlicher Betroffenheit, denn während des Krieges musste er die Zerstörung seiner Predigtkirche, der Kreuzkirche, während der Belagerung von Dresden mit ansehen. Gleichwohl bestimmt Freude den Tenor seiner Predigt. Der Prediger kombiniert den vorgegebenen Predigttext aus Psalm 28 mit einer Auslegung von Sprüche 12,20: „Die zum Frieden raten, machen Freude“. Seine Freude über den Frieden formuliert er im ersten Teil rückblickend auf das Vergangene: Der Krieg hatte besonders für Dresden erhebliche Belastungen und Zerstörungen mit sich gebracht. Im zweiten Teil behandelt Am Ende ebenso wie Goeze in Hamburg die Fragen, wer der Geber des Friedens ist und wie die Menschen über diese gute Gabe Gottes ihre Freude zum Ausdruck bringen sollen. Dabei setzt er sich mit dem Eindruck auseinander, dass der Friede „keinem Lande ... so wenig vorteilhafftig worden, als unserem geliebtesten Vaterlande“ sei und spricht direkt die Unzufriedenen an. Er verweist auf die weltweite Dimension des Krieges und die Verbreitung des Evangeliums „bis an die wildesten Völker“. Der Prediger stellt den Gläubigen die Hoffnung auf das Zukünftige vor Augen und widerspricht all jenen, die für die Zukunft als Ergebnis des Friedens „lauter fürchterliche Vorstellungen, lauter traurige Prospecte vorzubilden“ unternehmen. Er ruft Städte und Kirchen, Schulen und Gerichten, Händlern, Handwerkern und Bauern sowie den Geflüchtete die Aussicht auf Ruhe und Freiheit zu: „Sachsen wird doch, unter der guten Hand Gottes, Sachsen bleiben.“
HPJ