Friedensrepräsentationen
Johann Melchior Goezens Jubel-Predigt,, A/246885

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Johann Melchior Goezens Jubel-Predigt,
Untertitel
an dem feyerlichen Gedächtniß-Tage des vor zweyhundert Jahren geschlossenen geseegneten Religions-Friedens,
Titelzusatz
am 18 Sonntage nach Trinitatis 1755 gehalten, womit derselbe zugleich auf erhaltenen Ruf, zum Pastorat an die Katharinen Kirche nach Hamburg, sein bisheriges Amt, als Pastor an der Gemeine zum Heiligen Geist in Magdeburg, niedergeleget.
PPN
880312467
Inventarnummer/Signatur
A/246885
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Hersteller
Herstellerrolle
Drucker
Hersteller
Herstellerrolle
Stecher
Hersteller
Herstellerrolle
Stecher
Herstellungsort
Technik
Kupferstich
Typendruck
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1756
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Verlagsadresse
Signatur (Inhalt)
Hamburg, gedruckt und zu bekommen bey Diderich Anton Harmsen, auf den Holenweg.
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
mit zusätzlicher Abbreviatur
Signatur (Inhalt)
Hamb: Pingeling et Fil: del: et fc: 1756.
Literatur
VD18-Nr.
13079158
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Henning Jürgens
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/A_246885_0.jpg
Ausstellungstext:

Johann Melchior Goeze (1717–1786), der spätere Hamburger Hauptpastor und Kontrahent Lessings, nimmt mit der Predigt aus Anlass des zweihundertsten Jahrestags des Augsburger Religionsfriedens von seiner Gemeinde in Magdeburg Abschied. Kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Kriegs interpretiert er in seiner Jubiläumspredigt den Religionsfrieden nicht nur als Beendigung des Kriegs zwischen Kaiser und Schmalkaldischen Bund, sondern in einer grundsätzlichen Perspektive als Erhaltung der evangelischen Kirche und Grundlegung der Glaubensfreiheit: „Dadurch erhielt die evangelische Kirche in Deutschland, völlige Gewissensfreiheit, und das Recht, öffentlich und ungehindert, ihrem Gott nach der Vorschrift seines Wortes zu dienen“.

Natürlich verweist Goeze auf das Schicksal Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg, malt allerdings die Zerstörung nicht besonders aus, sondern betont die baldige Wiederherstellung als evangelische Stadt, die in der Gegenwart wieder Gewissensfreiheit genieße: „Wir leben unter dem Szepter eines Monarchen [sc. Friedrich II. von Preußen], welcher allen Gewissenszwang auf das äußerste verabscheuet und die evangelische Lutherische Kirche, in seinen Landen, auf keine Art beunruhigen lässet.“

Großes Gewicht legt er im zweiten Teil seiner Predigt auf die religiösen Pflichten der Gläubigen, die aus dem göttlichen Geschenk des Friedens erwachsen: Ausgiebig kritisiert er diejenigen, die Gottes Güte und Treue „so schnöde verachten“ und „so schändlich von sich stoßen.“ Wahre Christen sollten Gott vertrauen, auf ihn hoffen und auf ihn harren. Letzteres erläutert Goeze wieder mit dem Beispiel Magdeburgs, diesmal in der Zeit nach Luthers Tod: „Und wie freundlich war der Herr den Seelen, die auf Ihn harreten? Magdeburg wurde von seiner schweren und langen Belagerung befreyet, und erhielt eine neue Bestätigung seiner Freyheiten, die … heldenmüthigen Bekenner des Evangelli, wurden aus ihren Banden los gemacht: von dem güldenen Religionsfrieden erschien zu Passau die Morgenröthe, und endlich ging nach drei Jahren, die Friedenssonne zu Augsburg, in vollem Glanze auf.“ So schreibt er Magdeburg unmittelbar in die Geschichte des Augsburger Relgionsfriedens ein.

HPJ