1762 konnten die meisten Konflikte des Siebenjährigen Krieg beigelegt beziehungsweise Vorverträge für den Definitivfrieden von Paris und Hubertusburg vereinbart werden. Im Mai schloss Preußen mit Russland den Frieden von St. Petersburg (5. Mai) und in Hamburg ein Abkommen mit Schweden (22. Mai). Auch konnte Österreich Ende des Jahres einen Waffenstillstand aushandeln, der bis zum Vertrag von Hubertusburg die Kriegshandlungen aussetzte.
Die Medaille bezieht sich nicht konkret auf eines der genannten Ereignisse, sondern zeigt die Zuversicht, dass die Verträge in naher Zukunft den Frieden bringen. Die einfallsreiche Inschrift auf der Vorderseite – die beim ersten Lesen unvollständig erscheint – muss der Betrachter selbst ergänzen: Der Krieg hat nun ein Loch. Bereits auf einem Kupferstich von Hans Sebald Beham aus dem Jahr 1543, der drei Landknechte zeigt, ist die Inschrift "Wu nun hinaus. Der Krieg hat ein Loch" zu lesen. Die Redewendung blieb im Laufe der Frühen Neuzeit erhalten und bildet auch Teil des Gedichts von Georg Greflinger: "der Mars hatt nun ein Loch" (siehe HB 25059, Kapsel 1314).1 Die Hand aus den Wolken, die Früchte in einen Korb legt, versinnbildlicht zum einen die Segnungen des Friedens. Zum Anderen bezieht sich die Umschrift ”FRIED AN ALLEN ORTEN“ auf die unterschiedlichen Vertragspartner.
ALS