Friedensrepräsentationen
Feindschaft zwischen Russland und der Türkei, HB 8178, Kapsel 1314a

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Objekt
Objektart
Druckgraphik
Titel/Incipit
Feindschaft zwischen Russland und der Türkei
Inventarnummer/Signatur
HB 8178, Kapsel 1314a
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verleger
Herstellungsort
Technik
Kupferstich
Radierung
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Jahr Start
1769
Jahr Ende
1774
Messung
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
31,8 x 19,2
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
mit zusätzlicher Abbreviatur
Signatur (Inhalt)
J. M. Will. exc. A. V.
Literatur
Seitenzahl
S. 39–95
Literatur
Kurztitel
Literatur
Kurztitel
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB8178_0.tif
Kommentar:

Seit 1768 beherrschte der Russisch-Osmanische Krieg Teile des heutigen Balkans und Osteuropas. Im Juli 1774 erhielt Russland im Frieden von Küçük Kaynarca große Teile der Ukraine und die Krim wurde dem Herrschaftsgebiet der Osmanen entzogen.

Im Vordergrund bereden Zarin Katharina II. und Gottlob Curt Heinrich Graf von Tottleben, der als Generalleutnant die russische Armee anführte, das weitere Vorgehen.1 Rechts daneben befindet sich Sultan Mustafa III., dessen Bildnis sich an einem Porträt von Johann Esais Nilson orientiert.

Die Bildunterschriften (Nr. 1 und 2) beschreiben die Zuversicht der russischen Seite auf einen baldigen Sieg. Der Sultan hingegen beruft sich auf die Verteidigung des Erbes, das ihm sein Vater Ahmed III. vermachte und vertraut dabei auf die Hilfe ”Mahomets“ (Nr. 3).

Während der Vordergrund die aktuellen Kriegsakteure präsentiert, zeigt der Hintergrund drei Städte, die bereits in vergangenen Auseinandersetzungen eine Rolle gespielt hatten. In starker Verkürzung ist der Flusslauf der Save und dessen Nebenarm Una wiedergegeben, an dem Mehmed II. die Festung Schabaz erbauen ließ.2 Belgrad gehörte seit dem Frieden von Passarowitz zum Reich der Habsburger (vgl. die Karte auf HB 25188, Kapsel 1220), war aber beispielsweise bereits im Russisch-Österreichischen Krieg Gegenstand der Interessen und wurde 1739 im Frieden von Belgrad3 abermals Österreich zugesprochen. Die Stadt Kozarska Dubica hingegen war an das Osmanische Reich gefallen, aufgrund dessen viele Stadtbewohner auf die andere Flusseite flüchteten und Hrvatska Dubica gründeten.

ALS

  • 1. Tottleben war seit 1758 in diesem Amt, siehe Leben des Grafen von Totleben (Cölln: 1762), S. 94–96. Zwischen 1761 bis 1769 war der Graf wegen Hochverrats aus dem Dienst ausgeschieden (siehe Kessel 1987) und erst wieder für den 1769 begonnen Krieg begnadigt worden. Zum Kriegsjahr 1769 siehe Ungermann 1906, S. 39–95.
  • 2. Geographische Skizzen aus dem Osten Europas. II. Serbien. (Schluß.), in: Blätter für Literatur, Kunst und Kritik. (Zur Oesterr. Zeitschrift für Geschichts- und Staatskunde.) 3 (1837), Heft 10, S. 39.
  • 3. Zum Frieden von Belgrad Tupetz 1878.
Transkription:

1.
Wenn Achmet noch so stolz auch wäre
Madam, von unserm Kriegs heere
Gezüchtigt, wird es ihn bewegen,
Gewiß sich bald, zum Ziel, zu legen.

2.
Ja Sire, unsre beyden Heere
Erwerben sich gewiß viel Ehre:
Sie werden, durch ihr tapfer Kämpfen,
Der Türken Stolz und Hochmuth dämpfen.

3.
Ich trotz auf meine große Macht,
Die Mahomet mir zugedacht,
Mit meinem furchtbar starken Heere
Stre[ite ic]h für ihn und seine Ehre

MATW

Ausstellungstext:

Seit 1768 beherrschte der Russisch-Osmanische Krieg Teile des heutigen Balkans und Osteuropas. Im Juli 1774 erhielt Russland im Frieden von Küçük Kaynarca große Teile der Ukraine und die Krim wurde dem Herrschaftsgebiet der Osmanen entzogen.

Im Vordergrund bereden Zarin Katharina II. und Gottlob Curt Heinrich Graf von Tottleben, der als Generalleutnant die russische Armee anführte, das weitere Vorgehen. Rechts daneben befindet sich Sultan Mustafa III., dessen Bildnis sich an einem Porträt von Johann Esais Nilson orientiert.

Die Bildunterschriften (Nr. 1 und 2) beschreiben die Zuversicht der russischen Seite auf einen baldigen Sieg. Der Sultan hingegen beruft sich auf die Verteidigung des Erbes, das ihm sein Vater Ahmed III. vermachte und vertraut dabei auf die Hilfe ”Mahomets“ (Nr. 3).

Während der Vordergrund die aktuellen Kriegsakteure präsentiert, zeigt der Hintergrund drei Städte, die bereits in vergangenen Auseinandersetzungen eine Rolle gespielt hatten. In starker Verkürzung ist der Flusslauf der Save und dessen Nebenarm Una wiedergegeben, an dem Mehmed II. die Festung Schabaz erbauen ließ. Belgrad gehörte seit dem Frieden von Passarowitz zum Reich der Habsburger (vgl. die Karte auf HB 25188, Kapsel 1220), war aber beispielsweise bereits im Russisch-Österreichischen Krieg Gegenstand der Interessen und wurde 1739 im Frieden von Belgrad abermals Österreich zugesprochen. Die Stadt Kozarska Dubica hingegen war an das Osmanische Reich gefallen, aufgrund dessen viele Stadtbewohner auf die andere Flusseite flüchteten und Hrvatska Dubica gründeten.

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