Friedensrepräsentationen
Friedensverhandlungen von Nijmegen, HB 15229, Kapsel 1220

Linked WissKI-Individuals

User login

Objekt
Objektart
Druckgraphik
Titel/Incipit
Friedensverhandlungen von Nijmegen
S./Bl. des enthaltenen Werkes
Bd. IV, S. 152–153
Inventarnummer/Signatur
HB 15229, Kapsel 1220
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Hersteller
Herstellerrolle
Stecher
Technik
Radierung
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1685
Messung
Messtyp
Platte
Messwert (H x B x T)
29,3 x 37,9
Maßeinheit
cm
Messung
Messtyp
Platte
Messwert (H x B x T)
29,3 x 37,9
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
mit zusätzlicher Abbreviatur
Signatur (Inhalt)
Ian. Luyken in et fecit.
Signatur (Position)
unten rechts
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
Bd. I, S. 401, Nr. 2633
Literatur
Seitenzahl
S. 132, Nr. 794
Literatur
Seitenzahl
S. 29, Kat.-Nr. H17
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB15229-0.jpg
Kommentar:

Der am 5. Februar zwischen Frankreich und dem Reich in Nimwegen geschlossene Friede von Nimwegen zählte zu einer Reihe multilateraler Verträge, die 1678/79 zur Beendigung des Französisch-Niederländischen Krieges führten. Im Gegensatz zu den ersten Abkommen, die in den Privatunterkünften der Unterhändler unterzeichnet worden waren, fand die Verabschiedung dieses Vertrages im Rathaus statt. Der kaiserliche Gesandte Theodor Heinrich Strattmann und der französische Diplomat Charles Colbert – rechts am Tisch – gleichen das Dokument ab. Im Vordergrund links steht Godefroi d'Estrades, in dessen Unterkunft bereits 1678 kleinere Wirtschafts- und Seehandelsverträge zum Abschluss gekommen waren. Neben den Genannten befinden sich außerdem der Bischof van Gurk und der Graf von Kinski am Verhandlungstisch; nicht geklärt ist der frei gebliebene Stuhl Jean-Antoines von Avaux (6), der eigentlich als französischer Bevollmächtigter an den Verhandlungen teilnahm.

Die Radierung von Jan Luyken, die erst 1685 als Buchillustration erschien, orientiert sich mit ihrem runden Tisch und dem Wanddekor an einer Radierung von 1680.1 Die ins Dunkel gehüllte Szene entspricht zwar der Überlieferung, nach welcher der der Vertrag erst um 22 Uhr unterzeichnet worden sei, die ausgeprägten Schlagschatten und der vorne links ins Bild gezogene Vorhang verstärken jedoch zusätzlich die Atmosphäre eines exklusiven Zusammentreffens. 

Die niederländischen Abgeordneten bemühten sich bereits in der Anfangsphase des Kongresses um die Ausschmückung des Konferenzgebäudes mit Bildteppichen. Die in Antwerpen erworbenen Gobelins mit mythologischen Szenen hingen nach ihrer Ankunft allerdings nicht im Unterzeichnungssaal (der heute den Namen Trêveszaal trägt). Dort schmückten seit 1664 Laubwerktapisserien aus Delft die Wände. Keine der beiden Raumausstattungen lässt sich jedoch in Luykens frei gestalteter Radierung wiedererkennen, die vier Palmen und eine Friedensallegorie mit Palmzweig und Fahne zeigt.2

ALS

  • 1. Ausst. Kat. Nimwegen 1978, S. 29, Kat.-Nr. H16.
  • 2. Weiterführende Literatur: Ausst. Kat. Nimwegen 1982, S. 130–138. – Kruijsen / Moormann 2011, S. 11–22.