Der Rektor Tobias Petermann (ca. 1605–1687) verfasste 1655 eine poetische Rede, in der er die Situation des Luthertums im Reich seit dem Augsburger Religionsfrieden beschrieb. Anlass war ein Dankfest in Pirna am 25.09.1655 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Augsburger Religionsfriedens. Die Feierlichkeiten waren von dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585–1656) angeordnet. Nachdem Petermann zum Dank an Gott aufruft, spricht er in seiner Dichtung das Luthertum direkt an und nimmt explizit Bezug auf das Jubiläum: „Hundert Jahre sind vorbei/ da dir [dem Luthertum] theuer ist beschworen/ das du seiest immer frei/ und dein Friede nicht verloren.“ Auch die Vorgeschichte des für die Lutheraner so bedeutenden Ereignisses werden im Text angesprochen, wenn es heißt: „Jenes Buch/ das Interim/ wart zugleich aufgehoben.“ Ferdinand I. (1503–1564), als Vertreter Kaiser Karls V. (1515–1558) am Reichstag, wird für die Beschlüsse gepriesen. Weiter geht der Verfasser auf die jeweilige Situation der Lutheraner unter den nachfolgenden Herrschern seit 1555 ein und stellt dabei zum Ende des Textes vor allem das Haus Sachsen heraus.
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