Friedensrepräsentationen
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AUSLEGUNG DES TITELBLATTS

So malt die Zeichenkunst (ich rühme ihr auf meinen Saiten,) [snaar= Saiten bei einem Musikinstrument, Riemen]

Wie der edle FRIEDE, nach einer Nacht von Todes-Gefahren,

Und achtzig Jahren Kriegs, durch Krieg (Oorlog), Hass und Mord,

Durch Mordverordnungen [?Bloedplakaten], Neid und Selbstsucht gestört,

Aber nun mit Heil umringt und glühenden Funkelstrahlen,

Kommt auf einem Wolkenthron aus dem seligen Salem1 gesunken;

Da sieh2 den GOTTESDIENST, die in einem einfach [? nedrig] Kirchengewand, 

Großmütig auf ihren Fürsten Messias sich verlässt,

die [?den] goldene BIBEL schenkt, voll teurer3 Heilsverbundenheit [?Heilverbonden];

Das Buch so lange gebeutelt4, eingeschlossen und geschunden,

Aber durch einen Engel-Reihe5, aus des Himmels Seelental,

Tatkräftig bewahrt vor Katastrophe und Unglück.

Derweil die FREIHEIT ihre so lang einbehaltenen Pfand,

Den SPEER und HUT, durch die Gunst des FRIEDENS bekommt in Händen,

Gekauft für so viel Schweiß, und rauchend Menschenblut.

Diese Heilgeschenke, da der Friede sie mit getroffen [ontmoet?],

Und die MAGD in einer reinen Freude empfangen,

Entfunken Feld, und Wald und Flur zum Gesang.

Das FEUER des GOTTESDIENSTES brennt auf dem ALTAR in Gottes Lob,

Und hat ihren Weihrauchduft (versprüht) bis in den Sonnenhof.6

Man sieht die SEEFAHRT, KUNST und KAUFMANNSSCHAFT wieder aufleben;

Da das KRIEGSMONSTER, in den Abgrund weg getrieben,

Seinen Lohn empfängt für ihre trotzige Raserei.

Am Ende, die Väter von Amsterdam am Ij,

Tun sich, auf diese Maar [?], ein prächtig RATHAUS erbauen,

Ein Tempel für den Frieden, der allen Zwist tut schlichten;

Derweil der Vordergrund mit VAN CAMPENS Bildnis prahlt. 

Schon recht [?reets] ein JAHRHUNDERT ist, dass unser Vaterland, bestrahlt

Mit solch einer Heilesglut, erst empfing die Herrlichkeiten,

Nach so viel Unglück, das keiner unsrer Väter litt; 

Diese Tafel verheißt [?verryst], auf dass, bis an der Welts Ende,

Dieser teure [von dierbaar?] Heilsstand bei den Nachkommen sie bekennt.

JOHANNES MENKEMA

  • 1.Salem (hebräisch שָׁלֵם Šālēm) ist ein Ortsname, der an einigen Stellen im Tanach (der hebräischen Bibel) als Sitz des Königs Melchisedek erscheint. Gewöhnlich wird er als Name der Stadt Jerusalem interpretiert. Nachforschen bei Neerlands Israel
  • 2.Daarze. Zusammensetzung aus daar (da) und zie (Imp. von sehen, 2. Prs. Sg.)?
  • 3.dierbre abgleitet von dierbaar?
  • 4.geboeit abgeleitet von beulen=sich schinden?
  • 5.rey=rij=Reihe?
  • 6.ist damit der französische Hof gemeint?