Friedensrepräsentationen
Das Friedewünschende Teutschland

User login

Inhalt
Art
Text
Titel
Das Friedewünschende Teutschland
Inv.nr./Signatur zugehöriges Objekt
Gattung
Schauspiel
Sprache
Deutsch
Herstellung
Hersteller
Herstellername
Herstellerrolle
Verfasser
Datierung
Jahr Start
1647
Jahr Ende
1648
Widmung
Widmungsschreiber
Widmungsempfänger (Institution)
Die Fruchtbringende Gesellschaft
Widmungsdatum
8.11.1647
Darstellung
Friedenstypus
allgemeiner Friede
Nachweis
Kurztitel
Seitenzahl
691
Nachweis
Seitenzahl
358-360
Anmerkungen:

König Ehrenvest, Hermann, Civilis und Wedekind beobachten Deutschland als alte germanische Helden, dabei wird ihre Sehnsucht nach dem alten Deutschland deutlich, sie artikulieren ihre Erinnerungen, die sie an das Deutschland ihrer jeweiligen Zeit haben, Merkurius zeigt ihnen jedoch die Unterschiede zu dem neuen Deutschland, dabei werden Differenzen in der technischen und wissenschaftlichen Entwicklung angesprochen, die vier Helden möchten mit Deutschland sprechen, Merkurius führt sie hin

Deutschland tritt auf mit dem Frieden und der Wollust an ihrer Seite, der Friede ist weiß gekleidet, trägt einen goldenen Kranz und einen grünen Lorbeerzweig in der einen Hand, in der anderen ein Cornucopi (Füllhorn), der Gegensatz von Wollust und Frieden wird herausgestellt, Frieden wird als Jungfrau bezeichnet

Deutschland spottet zunächst über die vier germanischen Helden, dabei wird auch der Sprachkonflikt (Deutsch - Fremdsprache) deutlich, Merkurius als der Bote der Wahrheit von Gott warnt Deutschland vor ihrer Hochnäsigkeit, diese nimmt die Kritik nicht an

Deutschland trennt sich nach der Audienz vom Frieden, nachdem dieser sich auf die Seite des Merkurius gestellt hatte

anschließend kommen vier Kavaliere und bitten um eine Audienz (vier Länder), sie führen die Gründe für ihre Bewunderung Deutschlands vor, Deutschland bittet zu Tisch, dabei überreichen die vier Kavaliere jeweils ein landestypisches Geschenk (Wein, Käse, Handschuhe), nach einer Weile ist Deutschland betrunken und sehr müde, sie schläft ein, es kommt heraus, dass die Kavaliere dies geplant hatten und ihre Geschenke entsprechend mit Opiaten versehen hatten, der Hinterhalt sollte dazu dienen, Deutschland zu überwältigen, was sonst zu mächtig für die vier Verbündeten wäre, die vier wenden sich dann an Mars, der ihnen zur Hilfe kommt (Geräuschmetaphorik: Mars kommt mit Trommeln, Trompeten, Büchsen, Pistolen), als Deutschland erwacht ist Mars bei ihr und beide liefern sich einen Kampf, den Mars gewinnt

Zwischenspiel

Sausewind tritt auf, er ist sehr gebildet und hat alles erlernt, was man erlernen kann, Mars kommt hinzu und sie beginnen sich über das Soldatenleben zu unterhalten bis Mars ihn davon überzeugt hat (mit Gewinn, Freiheit und Frauen), Sausewind geht als Deutscher in den Krieg, was die innerdeutsche Zwietracht verdeutlichen soll, anschließend tritt Merkurius auf und zeigt Sausewind die Kehrseiten des Soldatenlebens, Sausewind kommt zur Vernunft

------------------------

Deutschland wird mittlerweile geplagt von Hunger und Pest (Schwestern des Mars), die Grausamkeiten die Deutschland angetan werden (Auspeitschen etc.) stehen parallel für die Grausamkeiten, die der Zivilbevölkerung angetan werden

Deutschland ist jedoch nicht zu zerstören, Mars lässt sie von einem Doktor behandeln (das Ende von Deutschland würde auch das Ende des Krieges bedeuten), die angebotenen Heilmittel sind: 

Liga

Union

Neutralität

Konföderation

Simulation und Dissimulation

Hypocritica (Heuchelpillen)

--> Parallelen zur Realpolitik

am Ende wird die Friedenssehnsucht Deutschlands deutlich artikuliert, der Krieg wird als Strafe Gottes definiert, die durch Buße und Reue begnadigt werden kann, Gott lässt den Frieden dadurch wiederherstellen