Friedensrepräsentationen
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Die Utrechter Stadtvedute mit Regenbogen und Wappen auf dem Avers ist einer Medaille von Christian Wermuth nachempfunden.1 Während sich dessen Darstellung kritisch gegenüber dem britischen Vertragspartner äußert,2 lässt die Umschrift der Goldmedaille eine antifranzösische Tendenz erkennen: ”Sobald die Harmonie gebracht, hat Utrecht Frieden hergebracht.“ Die Harmonie wird auf dem Revers mit einer Friedensharfe versinnbildlicht, die ein gallischer Hahn stützt und die von einer Hand aus den Wolken gezupft wird. Bei den Friedensverhandlungen stellte Frankreich die Stadt Utrecht mit seinen Forderungen zur genauen Einhaltung des diplomatischen Zeremoniells vor neue Herausforderungen (siehe dafür HB 6381, Kapsel 1220). Doch auch der Friede von Utrecht konnte den Spanischen Erbfolgekrieg noch nicht vollständig beenden, da erst in den Verträgen von Rastatt und Baden auch der Konflikt zwischen Kaiser und Frankreich beigelegt werden konnte.

ALS

 

 

  • 1. Für die Ansicht vgl. Cordula Wohlfahrt: Christian Wermuth. Ein deutscher Medailleur der Barockzeit, London 1992, S. 315, Kat.-Nr. 12 012. Der Franzose, der nach der Musik der englischen Harfe tanzt, findet sich ebenfalls bei Wermuth. Ebd. S. 313, Kat.-Nr. 12 008.
  • 2. Die Inschrift lautet: SI IVBET ANNA NIMIS NON FIDIT BELGA COLORI (übersetzt: Da Anna zu sehr auf Frieden ansteuert, vertrauen die Niederländer diesen Farben nicht). Siehe Ausst. Kat. Utrecht 2013, S. 155–156, Kat.-Nr. 63 (Maarten Brinkmann, Renger E. Bruin).