Friedensrepräsentationen
Großer Nordischer Krieg

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Ereignis
Ereignis
Großer Nordischer Krieg
Zeitraum
Jahr Start
1700
Jahr Ende
1721
Beteiligte Länder
Königreich Schweden
Zarentum Russland
Sachsen-Polen
Dänemark-Norwegen
Nachweis
Kurztitel
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Kurztitel
Bearbeitung
Bearbeiter
Franziska Bauer
Bearbeitungsstatus
Fortgeschritten
Ereignis in Ausstellung
Zeitstrahl
Kommentar:

Der Große Nordische Krieg

Als Großer Nordischer Krieg wird der Konflikt um die Vorherrschaft im Ostseeraum zwischen 1700 und 1721 bezeichnet. Dabei trat eine Tripelallianz aus Russland, Sachsen-Polen und Dänemark-Norwegen dem schwedischen Reich entgegen. Der Konflikt kann in zwei Phasen eingeteilt werden, wobei die erste Phase (1700–1709) durch die schwedische Dominanz, die zweite Phase (1710–1721) durch die schwedische Defensive gekennzeichnet sind. Die Konkurrenz über das Dominium maris Baltici wurde durch die Großmachtstellung Schwedens und den Wunsch einer westlichen Öffnung Zar Peters I. ausgelöst. Zum schwedischen Reich gehörten zu diesem Zeitpunkt Finnland, Estland und Livland sowie Teile Norddeutschlands. Zar Peter I. wollte seine Position im Westen stärken, benötigte dafür jedoch einen Zugang zur Ostsee. Sachsens Kurfürst Friedrich August I. wollte als polnischer König August II. seine Position in Polen stärken und das von Schweden besetzte Livland zurückerobern. Auch Dänemark wollte gegen Schweden in Norddeutschland vorgehen, indem es versuchte Schleswig-Holstein-Gottorf wieder an sich zu binden.

Am 12. Februar 1700 begann der Große Nordische Krieg mit dem Einmarsch Sachsens in Livland. Russland und Dänemark traten kurze Zeit später in den Krieg ein. Schweden dominierte den Krieg jedoch zunächst. Bis 1706 besetzte Schweden unter Karl XII. fast das gesamte polnische Gebiet und schließlich Sachsen, mit dem Schweden noch im selben Jahr den Frieden von Altranstädt schloss. Erst 1709 änderte sich die Lage für Schweden. Nach einer verheerenden Niederlage bei der Schlacht bei Poltawa floh Karl XII. in das angrenzende Osmanische Reich. Daraufhin versuchten die Gegner Schwedens dessen Gebiete in Norddeutschland zu erobern. Zeitgleich forderte Zar Peter I. die Überführung Karls XII. vom osmanischen Sultan. Dieser ging den Forderungen jedoch nicht nach, sodass Russland schließlich am 25. Februar 1711 dem Osmanischen Reich den Krieg erklärte. Im gleichen Jahr schlossen beide Parteien jedoch bereits wieder Frieden. Auch die Seemächte England und die Niederlande waren mittlerweile dem Krieg beigetreten. Nachdem Karl XII. aus seinem Exil zurückgekehrt war, unternahm er noch mehrere Feldzüge in Norwegen, die jedoch nicht kriegsentscheidend sein sollten. So war die letzte Phase des Krieges vor allem durch diplomatische Verhandlungen gekennzeichnet. Mit dem Tod des Schwedenkönigs 1718 änderte sich die politische Lage sprunghaft. Seine Nachfolgerin Ulrika Eleonore nahm sofort Friedensgespräche mit allen beteiligten Mächten auf. Die Kampfhandlungen wurden nach und nach eingestellt. Am 28. April 1721 wurde schließlich der Frieden von Nystad zwischen Russland und Schweden geschlossen. Die Folgen des Krieges waren vor allem für Schweden verheerend. Der Krieg endete mit einer Machtverschiebung. Schweden hatte seine Großmachtstellung verloren; stattdessen war das Russische Reich als Großmacht gefestigt wurden.