Für das Stiftungsfest der Königlichen Deutschen Gesellschaft Göttingen am 13. Februar 1749 verfasste Gerhard Christian Otto Hornbostel eine panegyrische Ode auf Georg II. von Großbritannien (1683–1760). Dieser regierte in Personalunion Großbritannien mit Irland und das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Thematisch nimmt Hornbostel in seiner Ode Bezug auf den kürzlich geschlossenen Frieden von Aachen, welcher den Österreichischen Erbfolgekrieg beendete. Hornbostel spricht von einer europäischen Friedenssehnsucht und beschreibt poetisch die Vorgeschichte des Österreichischen Erbfolgekrieges. Dabei wird vor allem der Gegenspieler Frankreich denunziert: „Die kleine Welt, wo Ludewig sein stolzes Wohnhaus aufgerichtet, und kühn auf seine Macht und sich Befehle für die Welt erdichtet […]“, heißt es unter anderem im Text. Mit dem Tod Kaiser Karls VI. (1685–1740) und der Inkraftsetzung der Pragmatischen Sanktion, die zur Folge hatte, das Karls Tochter Maria Theresia (1717–1780) die Kaiserkrone erben sollte, begann der Österreichische Erbfolgekrieg. Hornbostel macht in seiner Ode vor allem Frankreich als intervenierende Kraft im europäischen Gleichgewicht aus. In mehreren Strophen beschreibt er ausführlich die Kriegsfolgen für die Zivilbevölkerung. Deren Kriegsmüdigkeit bringt er durch die Anrufung Gottes, Frieden zu stiften, zum Ausdruck. Wird in älteren Dichtungen Gott selbst als Friedensstifter hervorgehoben, so wird er bei Hornbostel nur mittelbar tätig. Gott beauftragt seinen „Knecht“ Georg II., Frieden zu schaffen. Der Autor beschreibt den Potentaten als gottgleich, großmütig und gnädig, mit einem „sanften Herz“ und betont „gezwungen schlägt sein Arm den Feind“. Georg „führt der Welt den Frieden zu“. Vor diesem Hintergrund reflektiert Hornbostel seine eigene Rolle und die aller Poeten, wenn er schreibt: „O! Held, ein Dichter muß von Dir in dauerhaftern Liedern singen.“ Der Ruhm Georgs II. soll mit Hilfe der Dichtkunst über Generationen weitergetragen werden. Einer Friedensdichtung entsprechend beschreibt Hornbostel abschließend die künftige Friedenszeit und schreibt Georg II. dabei die Rolle des Friedenswahrers zu.
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