Im Herzogtum Sachsen-Weimar wurde am 1.Mai 1763 ein Friedensfest anlässlich des Hubertusburger Friedens ausgerufen. Diese poetische Festbeschreibung für Ilmenau erschien nachträglich. Sie enthält eine genaue Beschreibung der Feierlichkeiten inklusive der vorgetragenen Gedichte und Reden. Die Gedichte wurden allesamt von ortansässigen Schülern vorgetragen. Besonders der kurze Beitrag von Dorothea Henrietta Königin thematisiert die zukünftige Friedenszeit. Neue Assoziationen finden sich dabei jedoch nicht. „Die Länder soll Ruhe und Segen nun decken“ und Wohlstand soll sich einstellen. Besonders betont wird das Erblühen der Künste und Wissenschaft. In diesem Zusammenhang ist auch die Widmung der Festbeschreibung bemerkenswert, die sich an die kunstliebende Anna Amalia von Sachsen-Weimar und ihre Familie richtete. Auch im Gedicht wird die Herzogsfamilie direkt angesprochen. Am Ende des Textes steht der Wunsch, dass der Friede nun bleiben möge.
Als Herausgeber der Festbeschreibung firmiert Diakon Johann Ludwig König (1720–1773). Sie gehört zu den wenigen Beschreibungen, die durch die wortgetreue Wiedergabe der Festbeiträge erlauben, Aussagen über den Umgang mit Friedensdichtungen zu treffen. Denn oftmals ist nicht überliefert, ob Dichtungen tatsächlich vorgetragen wurden, und wenn ja, in welcher Reihenfolge und von wem. Die Forschung geht davon aus, dass diese Art der Gelegenheitsdichtungen in der Mehrzahl als Beigabe oder Geschenk dem Landesherrn oder Patron überreicht wurden; ob sie öffentlich verlesen wurden, bleibt dabei unklar.
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