Mitte Februar 1763 wurde der Friede von Hubertusburg geschlossen, in dem Preußen erneut (nach den Friedensverträgen im Österreichischen Erbfolgekrieg) der Besitz von Schlesien und Glatz bestätigt wurde. Das Königreich konnte so weiterhin seine Großmachtstellung im europäischen Mächtegefüge behaupten. Die Radierung von Johann Lorenz Rugendas, einem bekannten Augsburger Künstler und Verleger, zeigt den Einzug Friedrich II. am 30. März 1763 in Berlin. Der zentralen Komposition mit Friedrich auf einem dynamischen Pferd dienten Reiterbildnisse als Vorbild. Dem König folgt sein späterer Nachfolger Friedrich Wilhelm II. Vor ihm knien die Personifikationen Preußens und Brandenburgs und "bringen ihm getreue Herzen dar", während ihm die Göttin Minverva einen Olivenzweig reicht.
Das Blatt feiert Friedrich als erfolgreichen Kriegsherren und Herrscher, der sich in diesem Verständnis den gehobenen Ständen präsentiert, welche sich hinter den Personifikationen eingefunden haben. Auch Virgils preisender Schriftzug, der aus der Posaune erschallt, verdeutlicht dies. In seiner fünften Ekloge lobt der spätantike Autor den römischen Kaiser Augustus: ”Ruhm, dein Name und Lobeshymnen werden immer erhalten bleiben“.
Die Botschaft der Radierung entsprach keineswegs den historischen Gegebenheiten. 1745 nach dem Frieden von Dresden hatte Friedrich an ausladenden Berliner Feierlichkeiten teilgenommen. Auch für den 30. März 1763 hatte der städtische Magistrat einen feierlichen Einzug mit Triumphbogen am Frankfurter Tor vorgesehen. Friedrich erreichte die Stadt allerdings erst am späten Abend und wich auf einen anderen Zugang aus, sodass er unbemerkt das Berliner Stadtschloss erreichen konnte.
ALS
FRIDERICUS REX
Friedrichs nach dem den 15. Febr 1763. zu Hubertsburg erfolgten Frieden erfreulicher Einzug zu Berlin den 30. Mertz
Ihr Völker freut euch, der schwere Krieg ist aus!
Streut Blumen auf den Weeg der König kommt nach Haus
Die Kriegs Trompete schweigt. Er wird die Flöte fassen
Und ein erhaben Lied von neuem hören lassen.
Die Weisheit eilt ihm zu die immer um ihn war.
Die Staaten bringen ihm getreue Herzen dar
Der Kaufmann Geistliche des weisen Rathes Glieder
Die Bürger und voraus des Helden werthe Brüder,
Die alte Krieger stehn und beten ihn fast an.
Das Volk eilt froh hinzu. Es läuft, was laufen kan.
Wer gehen kan, der geht und bleibt erstaunet stehen,
Des Helden Angesicht und Einzug anzusehen.
O Freude deines Volks! o König, sey gegrüsst!
Zeuch nie mehr aus in Krieg, weil Friede besser ist!
MATW
Mitte Februar 1763 wurde der Friede von Hubertusburg geschlossen, in dem Preußen erneut (nach den Friedensverträgen im Österreichischen Erbfolgekrieg) der Besitz von Schlesien und Glatz bestätigt wurde. Das Königreich konnte so weiterhin seine Großmachtstellung im europäischen Mächtegefüge behaupten. Die Radierung von Johann Lorenz Rugendas, einem bekannten Augsburger Künstler und Verleger, zeigt den Einzug Friedrich II. am 30. März 1763 in Berlin. Der zentralen Komposition mit Friedrich auf einem dynamischen Pferd dienten Reiterbildnisse als Vorbild. Dem König folgt sein späterer Nachfolger Friedrich Wilhelm II. Vor ihm knien die Personifikationen Preußens und Brandenburgs und "bringen ihm getreue Herzen dar", während ihm die Göttin Minverva einen Olivenzweig reicht.
Das Blatt feiert Friedrich als erfolgreichen Kriegsherren und Herrscher, der sich in diesem Verständnis den gehobenen Ständen präsentiert, welche sich hinter den Personifikationen eingefunden haben. Auch Virgilspreisender Schriftzug, der aus der Posaune erschallt, verdeutlicht dies. In seiner fünften Ekloge lobt der spätantike Autor den römischen Kaiser Augustus: ”Ruhm, dein Name und Lobeshymnen werden immer erhalten bleiben“.
Die Botschaft der Radierung entsprach keineswegs den historischen Gegebenheiten. 1745 nach dem Frieden von Dresden hatte Friedrich an ausladenden Berliner Feierlichkeiten teilgenommen. Auch für den 30. März 1763 hatte der städtische Magistrat einen feierlichen Einzug mit Triumphbogen am Frankfurter Tor vorgesehen. Friedrich erreichte die Stadt allerdings erst am späten Abend und wich auf einen anderen Zugang aus, sodass er unbemerkt das Berliner Stadtschloss erreichen konnte.
ALS