Friedensrepräsentationen
Vivatband mit einer allegorischen Darstellung auf das Dankfest anlässlich des Friedens von Hubertusburg im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, HB 21843, Kapsel 1220

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Objekt
Objektart
Druckgraphik
Titel/Incipit
Vivatband mit einer allegorischen Darstellung auf das Dankfest anlässlich des Friedens von Hubertusburg im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg
Inventarnummer/Signatur
HB 21843, Kapsel 1220
Verwalter
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Stecher
Technik
Radierung
Beschreibstoff
Seide (gelb)
Datierung
Datum
1763
Messung
Messtyp
Bildträger
Messwert (H x B x T)
19,4 x 3,8
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel Beschreibung
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 1076
Literatur
Seitenzahl
S. 55, Kat.-Nr. 12
Literatur
Seitenzahl
S. 133–134, Kat.-Nr. 76
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/HB21842-21844.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Auszug_Unpartheyische_Kirchen_Historie.pdf
Kommentar:

Am 17. April 1763 fand im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg ein Dankfest mit einem Gottesdienst statt, das den Friedensvertrag von Hubertusburg feierte. Aus diesem Anlass entstanden die beiden Vivatbänder. Derartige Gedenkbänder wurden in hohen Auflagen produziert und konnten als preiswerte Andenken gekauft werden. 

Das erste Vivatband würdigt neben Ferdinand, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel auch Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel1 und Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg-Oels, die beide aufseiten Preußens herzogliche Truppen im Siebenjährigen Krieg führten. Seit der Erhebung zum Kurfürstentum 1692 zierte das springende Ross das Wappen der Linie Braunschweig-Lüneburg. Die auf dem Band gezeigte Circusanlage orientiert sich an Medaillen, die das Wappentier auf einer Rennbahn zeigen.2 Die durch die Circusanlage angesprochene antik-heroische Symbolik war auch Inhalt der Gedenkfeier: ”Vergilt den Helden aus diesem fürstlichen Hause [gemeint ist Braunschweig-Lüneburg] die Treue mit welcher sie ihr Leben, [...] so grosmütig dargeboten haben.“3

Auf dem zweiten Gedenkband thront Pax über einer Ansicht Braunschweigs. Dass die beiden Friedensbänder von dem Braunschweiger Hofkupferstecher August Anton Beck als Pendants entworfen worden sind, belegt der Abzug einer Druckplatte auf einem Papierbogen in der Herzog-August-Bibliothek. Das abschließende Textmedaillon auf dem zweiten Exemplar erwähnt Karl. I., Herzog von Braunschweig-Lüneburg und seine Gemahlin Philippine Charlotte.4

ALS

  • 1. Zur Person Karl Wilhelms vgl. Braunschweigisches biographisches Lexikon, [Art.] Karl I., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, S. 391–392 (Hans Ulrich Ludewig).
  • 2. Nach Gottfried Wilhelm Leibniz stürme das Pferd zum Ruhm, der durch die Schranken des Gesetzes begrenzt wird.
  • 3. Dankfest Braunschweig-Lüneburg 17.4.1763, S. 15.
  • 4. Weiterführende Literatur: Angermann 1999, S. 320. – Ausst. Kat. Braunschweig 1976. S. 29–32 und S. 43–44. – Maué / Fischer 2014, Kat.-Nr. 207, S. 177.
Transkription:

Die Helden deren Mut
Der Erden groeßtes Gut
Den Frieden uns gegeben
Laß Himmel ewig leben. 
1763.17. Apr.

 

1763. d. 17. April.
Welt, freue dich, der Friede lacht.
Gelobt sey Gott, der ihn gebracht.
Gott laß stets Carln und Philippinen
Und alles Land in Friede gruenen.

MATW