Der Pfalzgraf Carl Gustav veranstaltete nach der Unterzeichnung des Interimsrezesses am 5. Oktober 1649 ein Freudenmahl im Rathaus der Verhandlungsstadt Nürnberg. Zu diesem Anlass verfasste der Pegnitzschäfer Johann Klaj (1616–1656) seine Beschreibung. Sie teilt sich inhaltlich in drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt unterhalten sich die Personifikationen von Krieg und Frieden. Der zweite Teil schildert unter der Überschrift „Friedenseinzug“ das Festmahl in Nürnberg. Abschließend wird eine Rede der Friedensgöttin Irene wiedergegeben. Insgesamt zitiert der Text immer wieder die Psalmen und andere Bibelstellen. Klaj widmet den Bericht allen Anwesenden des Gastmahls, besonders jedoch dem Pfalzgrafen Carl Gustav, Piccolomini und anderen Gesandten, welche er als „göttergleiches Volk“ beschreibt. Carl Gustav wird als Vermittler zwischen Gott und der Gesellschaft bzw. den Verhandlungsteilnehmern dargestellt, der zur Wiederherstellung des Friedens dadurch einen herausragenden Beitrag leistet. Die innere Einigkeit im Reich soll, so Klaj, gegen den Feind von außen, namentlich die Osmanen, nutzbar gemacht werden. Auch in dieser Festbeschreibung wird auf die traditionellen Vorstellungen der zukünftigen Friedenszeit verwiesen: Armut verschwindet, die Landwirtschaft erblüht, der Friede fördert die Künste und die Wissenschaft, Wohlstand und Gerechtigkeit herrschen. Der Friede sei „auf ewig fest gebunden“.
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