Im Dreißigjährigen Krieg thematisierten deutsche Medaillen seit den 1620er Jahren vor allem Friedenswünsche, wie ein Beispiel von Sebastian Dadler zeigt. Unter der Sentenz Verbum Domini Manet in Aeternum stehen Pax und Concordia. Ihre Attribute verweisen auf eine gerechte Herrschaft: Die Personifikation des Friedens trägt Brustpanzer und Schwert, zu ihren Füßen nährt ein Pelikan seine Jungen mit Eigenblut als Sinnbild der Hingabe und der Pflichterfüllung eines gerechten Herrschers. Die Gestalt der Eintracht hält in ihrer Rechten einen Spaten als Zeichen der aufblühenden Landwirtschaft. Der Bienenkorb symbolisiert eine intakte Gemeinde, während die emsigen Bienen für Fleiß und die Milde des Herrschers (clementia principis) stehen. In der Tradition von Platons Politeia (Der Staat) unterstreicht die Umschrift die Notwendigkeit einer guten Regierung in Friedenszeiten. In diesem utopischen Modell eines Idealstaates bildet die Symbiose aus Lehr-, Wehr- und Nährstand die Grundlage eines funktionierenden Staatensystems.
Auf der Rückseite zitiert Dadler die Ankündigung des messianischen Reichs in Jes 11,6: ”Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten“.
ALS