Am 06. Januar 1648 hielt Sigmund von Birken die Friedensrede vor Gesandten. Birken war zu diesem Jahr nach Nürnberg gerufen worden, um die Feierlichkeiten der katholischen Seite durch poetische Beiträge zu begleiten und auszuschmücken. Im Druck der Prosarede sind Gesänge eingeschoben. Birken widmete den Druck 1649 den Exilanten von Racknitz und seiner Familie. Racknitz war 1629 von Österreich nach Nürnberg gekommen und pflegte engen Kontakt zum Pegnesischen Blumenorden, dessen Mitglied Birken war. Der Blumenorden hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die deutsche Volkssprache zu kultivieren, anders so die Auffassung der Mitglieder wäre ein Wiederaufbau Deutschlands nach dem Krieg nicht möglich, denn der Umgang mit der Sprache sei ein Gradmesser für den Umgang der Menschen untereinander.
Inhaltlich beginnt die Rede mit einer Klage über den Krieg und seinen Folgen. Birken verarbeitet außerdem eine Übersetzung der ersten Ekloge Vergils sowie eine freie Nachdichtung der vierten Ekloge, wenn die Hirten Floridan, Fillokles und Rosidan über den Sinn des Lebens sprechen. Insgesamt wird die Kriegszeit den Vorstellungen von Frieden gegenübergestellt. Der Armut und Ungerechtigkeit als Kriegsfolgen stehen Wohlstand und Gerechtigkeit gegenüber. Auch Birken verweist auf die Korrelation von Land- und Gewissensfrieden. Der Krieg fungiert für ihn jedoch als legitimes Mittel der Politik, um den Friede wiederherzustellen.
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