Das Blatt aus dem Nürnberger Verlag Paulus Fürst zeigt ein ‚Schertzgedicht‘ auf die ‚Früchte des Friedens‘, die üblicherweise durch Pax mit Füllhorn – häufig zusammen mit Abundantia – oder einem pflügenden Bauern als Symbol für das Aufblühen der Landwirtschaft wiedergegeben sind. Der vorliegende Bildentwurf greift die Alltagssatire auf: das Motiv der verkehrten Welt, wie es in der Anfangszeile heißt.1 Das vor allem in der Druckgraphik beliebte Sujet kehrt traditionelle Bildmuster um, in dem etwa Tiere Menschen jagen.2
Der Monogrammist IFFB karikiert den Umgang der Bevölkerung mit den Soldaten und deren Ausrüstung, wodurch tradierte Friedensmotive ins Lächerliche gezogen werden. So muss nun der Soldat anstelle des Bauern den Acker pflügen (A) und seine Lanze als Hühnerleiter herhalten (M). Auch das Schmieden von Waffen zu Ackergerät aus Jes 2,2–4 taucht im Text auf: „So muß der Ackerbau gelücken / wann aus dem Spieße wird ein Pflug/“. Fäkalhumor bleibt ebenfalls nicht aus, wie er in anderen Spottblättern der Zeit auftritt (vergleiche HB 25059, Kapsel 1314). Eine Figur kotet in eine Kriegstrommel, davor uriniert ein Mann in einen Soldatenhelm. Fernab der Satire drückt besonders die Szene unter Buchstabe O Kritik aus. Die durch den Frieden nun arbeitslosen Soldaten können sich nur noch Gänsewein leisten. Damit spielt das Blatt auf die noch im ganzen Reich stationierten Söldnerheere an, deren Bezahlung und Abzug erst mit dem Nürnberger Friedensexekutionskongress von 1650 geregelt wurde und für die Bevölkerung eine hohe Belastung ausmachten.
ALS
Das Blatt aus dem Nürnberger Verlag Paulus Fürst zeigt ein ‚Schertzgedicht‘ auf die ‚Früchte des Friedens‘, die üblicherweise durch Pax mit Füllhorn – häufig zusammen mit Abundantia – oder einem pflügenden Bauern als Symbol für das Aufblühen der Landwirtschaft wiedergegeben sind. Der vorliegende Bildentwurf greift die Alltagssatire auf: das Motiv der verkehrten Welt, wie es in der Anfangszeile heißt. Das vor allem in der Druckgraphik beliebte Sujet kehrt traditionelle Bildmuster um, in dem etwa Tiere Menschen jagen.
Der Monogrammist IFFB karikiert den Umgang der Bevölkerung mit den Soldaten und deren Ausrüstung, wodurch tradierte Friedensmotive ins Lächerliche gezogen werden. So muss nun der Soldat anstelle des Bauern den Acker pflügen (A) und seine Lanze als Hühnerleiter herhalten (M). Auch das Schmieden von Waffen zu Ackergerät aus Jes 2,2–4 taucht im Text auf: „So muß der Ackerbau gelücken / wann aus dem Spieße wird ein Pflug/“. Fäkalhumor bleibt ebenfalls nicht aus, wie er in anderen Spottblättern der Zeit auftritt (vergleiche HB 25059, Kapsel 1314). Eine Figur kotet in eine Kriegstrommel, davor uriniert ein Mann in einen Soldatenhelm. Fernab der Satire drückt besonders die Szene unter Buchstabe O Kritik aus. Die durch den Frieden nun arbeitslosen Soldaten können sich nur noch Gänsewein leisten. Damit spielt das Blatt auf die noch im ganzen Reich stationierten Söldnerheere an, deren Bezahlung und Abzug erst mit dem Nürnberger Friedensexekutionskongress von 1650 geregelt wurde und für die Bevölkerung eine hohe Belastung ausmachten.
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