Den Mittelpunkt der Komposition bildet ein Tisch, an dem Papst Innozenz X. und ein Jesuit als Vertreter der katholischen Seite sowie ein protestantischer Geistlicher in eine Diskussion vertieft sind. Links im Vordergrund ist Christus zu sehen, hinter ihm ein "Straff-Engel", der die Leiden des Krieges durch Marterwerkzeuge visualisiert. "Die unschuldigen Seelen" verkörpern zwei Kinder – eines davon verstümmelt – die ihre Bitten an Christus richten. Um die Hauptszene sitzen weltliche und geistliche Fürsten, die als Zeichen ihrer Friedfertigkeit mit Olivenzweigen umwickelte Schwerter tragen.1
Die Radierung Jacob van der Heydens erschien erstmals 1636 in Straßburg.2 Das Blatt im Germanischen Nationalmuseum stammt aus dem Jahr 1645, zeigt dieselbe Szene, variiert allerdings die anwesenden Figuren. Der hessische Landgraf Wilhelm V. war 1637 verstorben und da Wilhelm VI. erst 1650 dessen Nachfolge antrat, fällt das hier vorliegende Blatt in die Zeit der mütterlichen Vormundschaft unter Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg. Das männliche Porträt behielt man unverändert bei, doch ließ der Verleger3 den Namen tilgen und begnügte sich mit der Nennung Hessens. Auch die bereits Verstorbenen Ferdinand von Spanien und Viktor Amadeus I. von Savoyen wurden im Bild durch den ungarischen und den portugiesischen Fürsten ersetzt.
Der zugehörige Text ist inhaltlich dreigeteilt: Den Hauptteil nimmt die Diskussion der Geistlichen ein, in der Christus vor allem die Kriegsgräuel scharf kritisiert. Daran schließen die Klagen der Kinder an, bevor im letzten Teil die weltlichen und geistlichen Fürsten ihre Bereitschaft zum Frieden beteuern. Anders als das Bild, trägt der Text gegenüber der veränderten politischen Situation keine Rechnung. Wie auch in der Erstauflage von 1636 ist der Friede von Prag (1635) das Thema, auf das sich die Rede des sächsischen Kurfürsten bezieht “Ich bin auff Keysers Seit getretten mit begir / Vermeyn das gantze Reich solt richtig folgen mir.”
1647 erschien eine dritte Auflage, deren bedeutendste Veränderung wohl in einer Neubenennung des Repräsentanten der Niederlande liegen dürfte. Hier sitzt nun nicht mehr Frederik Hendrik von Oranien-Nassau, der im März 1647 gestorben war und somit einen terminus post quem für die dritte Auflage liefert, sondern ein Vertreter der “General Staden”. Statthalterlicher Nachfolger war zwar bereits im gleichen Jahr Wilhelm II., doch da sich dieser gegen die Friedensverhandlungen mit Spanien wandte, fand er in dem Friedensbild keinen Platz.
ALS
Den Mittelpunkt der Komposition bildet ein Tisch, an dem Papst Innozenz X. und ein Jesuit als Vertreter der katholischen Seite sowie ein protestantischer Geistlicher in eine Diskussion vertieft sind. Links im Vordergrund ist Christus zu sehen, hinter ihm ein "Straff-Engel", der die Leiden des Krieges durch Marterwerkzeuge visualisiert. "Die unschuldigen Seelen" verkörpern zwei Kinder – eines davon verstümmelt – die ihre Bitten an Christus richten. Um die Hauptszene sitzen weltliche und geistliche Fürsten, die als Zeichen ihrer Friedfertigkeit mit Olivenzweigen umwickelte Schwerter tragen.
Die Radierung Jacob van der Heydens erschien erstmals 1636 in Straßburg. Das Blatt im Germanischen Nationalmuseum stammt aus dem Jahr 1645, zeigt dieselbe Szene, variiert allerdings die anwesenden Figuren. Der hessische Landgraf Wilhelm V. war 1637 verstorben und da Wilhelm VI. erst 1650 dessen Nachfolge antrat, fällt das hier vorliegende Blatt in die Zeit der mütterlichen Vormundschaft unter Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg. Das männliche Porträt behielt man unverändert bei, doch ließ der Verleger den Namen tilgen und begnügte sich mit der Nennung Hessens. Auch die bereits Verstorbenen Ferdinand von Spanien und Viktor Amadeus I. von Savoyen wurden im Bild durch den ungarischen und den portugiesischen Fürsten ersetzt.
Der zugehörige Text ist inhaltlich dreigeteilt: Den Hauptteil nimmt die Diskussion der Geistlichen ein, in der Christus vor allem die Kriegsgräuel scharf kritisiert. Daran schließen die Klagen der Kinder an, bevor im letzten Teil die weltlichen und geistlichen Fürsten ihre Bereitschaft zum Frieden beteuern. Anders als das Bild, trägt der Text gegenüber der veränderten politischen Situation keine Rechnung. Wie auch in der Erstauflage von 1636 ist der Friede von Prag (1635) das Thema, auf das sich die Rede des sächsischen Kurfürsten bezieht “Ich bin auff Keysers Seit getretten mit begir / Vermeyn das gantze Reich solt richtig folgen mir.”
1647 erschien eine dritte Auflage, deren bedeutendste Veränderung wohl in einer Neubenennung des Repräsentanten der Niederlande liegen dürfte. Hier sitzt nun nicht mehr Frederik Hendrik von Oranien-Nassau, der im März 1647 gestorben war und somit einen terminus post quem für die dritte Auflage liefert, sondern ein Vertreter der “General Staden”. Statthalterlicher Nachfolger war zwar bereits im gleichen Jahr Wilhelm II., doch da sich dieser gegen die Friedensverhandlungen mit Spanien wandte, fand er in dem Friedensbild keinen Platz.
ALS