Der Stich nach einer Zeichnung1 Maarten van Heemskercks zeigt Pax thronend auf einem Triumphwagen. Dieses Motiv findet sich in Heemskercks Œuvre mehrfach.2 Jacob Burckhardt stellte bereits im 19. Jahrhundert fest: ”daß aber die allegorischen Frauen öfter auf Wagen fahren, stammt entweder von einer wirklichen Übung von Karnevalszügen oder aus den Trionfi des Petrarca. Seit seinem Trionfo d'amore hat das Abstractum eigenes Fuhrwesen, hundert Jahre hindurch“.3
In dem angesprochenen allegorischen Gedicht beschreibt Francesco Petrarca verschiedene Szenen einer Liebesgeschichte, von denen die erste – Triumphus Cupidinis – durch einen Triumphwagen versinnbildlicht wird. Bereits 1561 fertigte Heemskerck Vorlagen. Für das Blatt diente ihm der jährliche Umzug in Antwerpen des selben Jahres als Inspiration. Sein Motto war ”der gesamte Kreislauf der Welt dargestellt durch sieben Figuren“:4 ein Zyklus verschiedener Lebenszustände. Der Friede bildete die vorletzte Stufe, nach dem sich im Kupferstich ein Neubeginn durch die kleine Figur des Reichtums (Opulentia) ankündigt. Die Liebenswürdigkeit (Amor) und die beiden Zugpferde Eintracht und Hilfsbereitschaft ziehen den Triumphwagen der Pax. Die Allegorie des Eifers, ausgestattet mit Sporen und Peitsche, findet ihr Pendant in dem Bauern im Hintergrund: Dank des Friedens kann er wieder seine Felder bestellen.
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