Friedensrepräsentationen
Auf den Frieden von Hubertusburg, Med 2616

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Objekt
Objektart
Medaille
Gattung
Gedenkmedaille
Titel/Incipit
Auf den Frieden von Hubertusburg
Inventarnummer/Signatur
Med 2616
Verwalter
Verwalter (Ort)
Standort
Standorttyp
Schrank
Standortnummer
4
Standort
Standorttyp
Schublade
Standortnummer
2.2
Weiteres Exemplar
Inventarnummer dupl.
35088
Verwalter dupl.
Verwalter (Ort) dupl.
Zugehörigkeit
Inv.nr./Signatur
Art
Ausgeführte Medaille
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Medailleur
Technik
geprägt
Material
Silber
Datierung
Datum
1763
Messung
Messtyp
Gewicht
Messwert (H x B x T)
21,87
Maßeinheit
g
Messung
Messtyp
Durchmesser
Messwert (H x B x T)
45
Maßeinheit
mm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Künstlersignatur
Signatur (Inhalt)
OEXLEIN.
Signatur (Position)
auf der Abschnittlinie
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Inschrift
Inschrift (Inhalt)
D. 15. FEBR. MDCCLXIII.
Inschrift (Position)
im Abschnitt
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Umschrift
Inschrift (Inhalt)
NVNCIA PACIS
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Umschrift
Inschrift (Inhalt)
IAM REDIRE AVDET
Medailleninschrift
Inschrift (Typ)
Inschrift
Inschrift (Inhalt)
GERMANIA PACATA
Inschrift (Position)
in Abschnitt
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 5, Nr. 9 und 10
Literatur
Seitenzahl
S. 148, Nr. 595
Literatur
Seitenzahl
S. 20, Nr. 70
Literatur
Seitenzahl
S. 86
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
Nr. 931
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 56
Literatur
Seitenzahl
S. 141, Kat.-Nr. 99 (Hans-Martin Kaulbach)
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Dokumentation
Original geprüft
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Med2616_rs.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Med2616_vs.tif
Kommentar:

Auf der Vorderseite der Medaille schwebt Fama über der Ansicht des Schlosses Hubertusburg und verkündet die Friedensnachricht. Im Februar 1763 unterzeichneten dort die Abgesandten Österreichs und Preußens den nach der Residenz benannten Friedensvertrag und beendeten somit den Siebenjährigen Krieg. Die Umschrift "nuncia pacis" [Botin des Friedens] ist der Emblematik entlehnt, dort jedoch versinnbildlicht durch die Taube, die Noah einen Ölzweig bringt.1 Die Verwendung der Ruhmespersonifikation Fama impliziert eine Bedeutungsverschiebung: Sie besagt, dass nur ein ruhmreicher Herrscher den Frieden bringen kann.

Die Umschrift des Revers "iam redire audet" [schon wagt sie zurückzukehren], bezieht sich auf die weibliche Figur im betreffenden Münzbild, die vor einem pflügenden Bauern Zepter und Kornähre präsentiert. Eine "Kurze Beschreibung gegenwärtiger Friedens-Medaille"2 identifiziert die Dargestellte als Astraea. Der Text schildert den Mythos, nach dem sie während des Eisernen Zeitalters die Erde verließ und zum Sternenbild wurde: "Hier wird sie nun vorgestellt, wie sie bey dem wiederhergestellten Ruhe- und Friedens-Stand, wieder auf die Erde zurückekehret". Die Umschrift greift versatzstückartig auf Astraea-Erzählungen bei Horaz, Ovid und Vergil zurück.3

Eine ähnliche Darstellung hat sich auf einer Großschönauer Friedensdecke aus Damast erhalten.4 Ihre Ansicht des Schlosses mit dem Wetterhirsch stimmt ebenso mit der Medaille überein wie auch die NVNCIA PACIS posaunende Fama. Die vier Ecken der Decke ziert Astraea mit Zepter, Kornähre und der Beischrift GERMANIA PACATA, die auch auf der Rückseite der Medaille erscheint.

ALS

  • 1. Camerarius, Bd. III, S. 59, Nr. LIX. Johann Vogel verwendete dieses Emblem ebenfalls in seiner wenig bekannten Schrift "Sinnebilder von dem widergebrachten Teutschen Frieden": "Wie lieblich ist der Friedensbott! So lieblich mit dem Zweig des Noahs Taube kam / So lieblich kompt auch uns der Edle Friedens Nahm."
  • 2. Stadtarchiv Nürnberg, B 8, Nr. 149.
  • 3. Hor. carm. saec. 57. Ov. met. I 149. Verg. ecl. IV.6.
  • 4. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Inv.-Nr. Gew 1070, vgl. Kat. Nürnberg Gewebesammlung, S. 149. Nr. 1069.
Ausstellungstext:

Auf der Vorderseite der Medaille schwebt Fama über der Ansicht des Schlosses Hubertusburg und verkündet die Friedensnachricht. Im Februar 1763 unterzeichneten dort die Abgesandten Österreichs und Preußens den nach der Residenz benannten Friedensvertrag und beendeten somit den Siebenjährigen Krieg. Die Umschrift "nuncia pacis" [Botin des Friedens] ist der Emblematik entlehnt, dort jedoch versinnbildlicht durch die Taube, die Noah einen Ölzweig bringt. Die Verwendung der Ruhmespersonifikation Fama impliziert eine Bedeutungsverschiebung: Sie besagt, dass nur ein ruhmreicher Herrscher den Frieden bringen kann.

Die Umschrift des Revers "iam redire audet" [schon wagt sie zurückzukehren], bezieht sich auf die weibliche Figur im betreffenden Münzbild, die vor einem pflügenden Bauern Zepter und Kornähre präsentiert. Eine "Kurze Beschreibung gegenwärtiger Friedens-Medaille" identifiziert die Dargestellte als Astraea. Der Text schildert den Mythos, nach dem sie während des Eisernen Zeitalters die Erde verließ und zum Sternenbild wurde: "Hier wird sie nun vorgestellt, wie sie bey dem wiederhergestellten Ruhe- und Friedens-Stand, wieder auf die Erde zurückekehret". Die Umschrift greift versatzstückartig auf Astraea-Erzählungen bei Horaz, Ovid und Vergil zurück.

Eine ähnliche Darstellung hat sich auf einer Großschönauer Friedensdecke aus Damast erhalten. Ihre Ansicht des Schlosses mit dem Wetterhirsch stimmt ebenso mit der Medaille überein wie auch die NVNCIA PACIS posaunende Fama. Die vier Ecken der Decke ziert Astraea mit Zepter, Kornähre und der Beischrift GERMANIA PACATA, die auch auf der Rückseite der Medaille erscheint.

ALS